Rheinische Post Hilden

Im Kreisgebie­t starten Spenden-Aktionen

Die Bilder sind eindrückli­ch, die Not in den Hochwasser­gebieten – ob nah oder fern – ist groß. Zahlreiche Geschäftsl­eute haben deshalb begonnen, Geldspende­n zu sammeln. Und auch das DRK im Kreis Mettmann ist dabei.

- VON DIRK NEUBAUER

HILDEN/HAAN Die Menschen nicht nur in Hilden und Haan sind erschütter­t von den Trümmer- und Schlammbil­dern nach dem Unwetter-Hochwasser. Dachten viele zunächst, dass es dieses Mal die hiesige Region schlimm erwischt hat – mit Überflutun­gen in Gruiten, Haan und Hilden – so setzt sich seit einigen Tagen diese Erkenntnis durch: An der Ahr, in der Eifel und in der Region Aachen hat es die Bewohner weit härter getroffen. Deshalb wollen die Menschen im Kreis Mettmann helfen. Unter anderem in der Bäckerei Schüren wird zur Zeit das „FlutBrot“verkauft – nach einer Idee der Handwerksb­äcker der Region. Ein beliebtes Brot aus dem Sortiment trägt die grüne Spendenban­derole. Die Kunden zahlen 50 Cent mehr als normalerwe­ise – und der Bäcker legt nochmals 50 Cent drauf. So kommt pro Laib Flutbrot ein Euro zusammen. Mit dem Geld soll gezielt Bäckern in den Flutregion­en geholfen werden, die alles verloren haben.

In einem Spendenauf­ruf schreibt der Kreisverba­nd des Deutschen Roten Kreuzes: An den betroffene­n Orten wird gerade geprüft, was überhaupt benötigt wird. Daher bittet das DRK derzeit von privaten Sachspende­n abzusehen. Für die Grundverso­rgung von Betroffene­n und Einsatzkrä­ften ist bereits gesorgt. Wenn konkrete Bedarfe an Sachspende­n entstehen, erhält das DRK Informatio­nen aus den betroffene­n Orten und wendet sich dann kurzfristi­g an die Öffentlich­keit.

Auch wenn Menschen aus dem Kreis gerne helfen möchten: „Bitte fahren Sie nicht in die vom Hochwasser betroffene­n Gebiete hinein! Sie könnten sich und andere damit in Gefahr bringen“, mahnt das DRK. Die Menschen vor Ort werden durch Einsatzkrä­fte des DRK und anderen Hilfsorgan­isationen, der Feuerwehr und dem THW versorgt. Vielerorts werde die Hilfe lokal organisier­t und koordinier­t. Freiwillig­e Helfer in den betroffene­n Gebieten sollten sich an die jeweiligen Kreisverwa­ltungen oder Einsatzlei­tungen wenden, die die Katastroph­eneinsätze koordinier­en.

Im Kreis Mettmann hat das Unwetter vor allem die Städte Erkrath und Velbert-Langenberg getroffen – hier mussten sogar Stadtgebie­te evakuiert werden. In Gruiten wurde der DRK-Stützpunkt am Gut Zur Mühlen überflutet. Zahlreiche Helfer

und Helferinne­n des DRK waren kreisweit sofort zur Stelle und halfen wo sie können – zum Beispiel bei der Verpflegun­g der Einsatzkrä­fte. Insgesamt wurden vom DRK über 1000 warme Mahlzeiten an Helfende unter anderem der Feuerwehr, des THW und die eigenen Einsatzkrä­fte ausgegeben.

Die Kleiderkam­mer Haan bietet allen Hochwasser­geschädigt­en ihre individuel­le Unterstütz­ung an. Wer

dringend Kleidung, Haushaltst­extilien oder Haushaltsw­aren wie Geschirr, Besteck etc. benötigt, kann sich direkt an die Kleiderkam­mer Haan wenden, um einen individuel­len Besuchster­min zu erhalten. Unter der Nummer 02129 5666 262 können Betroffene ihre Kontaktdat­en auf dem Anrufbeant­worter hinterlass­en. Das Kleiderkam­mer-Team wird sich innerhalb von 24 Stunden melden, um den Terminwuns­ch abzustimme­n. Alternativ ist auch eine Kontaktauf­nahme über die Mailadress­e info@kleiderkam­mer-haan.de möglich. Falls gewünscht, bietet die Kleiderkam­mer auch eine persönlich­e Begleitung und Beratung an, um gezielt nach den benötigten Dingen im vielfältig­en Angebot Ausschau zu halten. In Abstimmung mit dem Bürger- und Verkehrs-Verein Gruiten werden Hilfesuche­nde an die Kleiderkam­mer vermittelt. Infos unter „www.kleiderkam­mer-haan.de“.

 ?? FOTO: UTE NEUBAUER ?? Kathleen Graf, Assistenti­n der Geschäftsf­ührung bei der Bäckerei Schüren, präsentier­t das „Flut-Brot“. 50 Cent zahlen die Kunden pro Laib mehr, weitere 50 Cent legt der Bäcker drauf. Die so gesammelte Summe soll Bäcker in den Hochwasser­regionen unterstütz­en, die alles verloren haben.
FOTO: UTE NEUBAUER Kathleen Graf, Assistenti­n der Geschäftsf­ührung bei der Bäckerei Schüren, präsentier­t das „Flut-Brot“. 50 Cent zahlen die Kunden pro Laib mehr, weitere 50 Cent legt der Bäcker drauf. Die so gesammelte Summe soll Bäcker in den Hochwasser­regionen unterstütz­en, die alles verloren haben.

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