Im Kreisgebiet starten Spenden-Aktionen
Die Bilder sind eindrücklich, die Not in den Hochwassergebieten – ob nah oder fern – ist groß. Zahlreiche Geschäftsleute haben deshalb begonnen, Geldspenden zu sammeln. Und auch das DRK im Kreis Mettmann ist dabei.
HILDEN/HAAN Die Menschen nicht nur in Hilden und Haan sind erschüttert von den Trümmer- und Schlammbildern nach dem Unwetter-Hochwasser. Dachten viele zunächst, dass es dieses Mal die hiesige Region schlimm erwischt hat – mit Überflutungen in Gruiten, Haan und Hilden – so setzt sich seit einigen Tagen diese Erkenntnis durch: An der Ahr, in der Eifel und in der Region Aachen hat es die Bewohner weit härter getroffen. Deshalb wollen die Menschen im Kreis Mettmann helfen. Unter anderem in der Bäckerei Schüren wird zur Zeit das „FlutBrot“verkauft – nach einer Idee der Handwerksbäcker der Region. Ein beliebtes Brot aus dem Sortiment trägt die grüne Spendenbanderole. Die Kunden zahlen 50 Cent mehr als normalerweise – und der Bäcker legt nochmals 50 Cent drauf. So kommt pro Laib Flutbrot ein Euro zusammen. Mit dem Geld soll gezielt Bäckern in den Flutregionen geholfen werden, die alles verloren haben.
In einem Spendenaufruf schreibt der Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes: An den betroffenen Orten wird gerade geprüft, was überhaupt benötigt wird. Daher bittet das DRK derzeit von privaten Sachspenden abzusehen. Für die Grundversorgung von Betroffenen und Einsatzkräften ist bereits gesorgt. Wenn konkrete Bedarfe an Sachspenden entstehen, erhält das DRK Informationen aus den betroffenen Orten und wendet sich dann kurzfristig an die Öffentlichkeit.
Auch wenn Menschen aus dem Kreis gerne helfen möchten: „Bitte fahren Sie nicht in die vom Hochwasser betroffenen Gebiete hinein! Sie könnten sich und andere damit in Gefahr bringen“, mahnt das DRK. Die Menschen vor Ort werden durch Einsatzkräfte des DRK und anderen Hilfsorganisationen, der Feuerwehr und dem THW versorgt. Vielerorts werde die Hilfe lokal organisiert und koordiniert. Freiwillige Helfer in den betroffenen Gebieten sollten sich an die jeweiligen Kreisverwaltungen oder Einsatzleitungen wenden, die die Katastropheneinsätze koordinieren.
Im Kreis Mettmann hat das Unwetter vor allem die Städte Erkrath und Velbert-Langenberg getroffen – hier mussten sogar Stadtgebiete evakuiert werden. In Gruiten wurde der DRK-Stützpunkt am Gut Zur Mühlen überflutet. Zahlreiche Helfer
und Helferinnen des DRK waren kreisweit sofort zur Stelle und halfen wo sie können – zum Beispiel bei der Verpflegung der Einsatzkräfte. Insgesamt wurden vom DRK über 1000 warme Mahlzeiten an Helfende unter anderem der Feuerwehr, des THW und die eigenen Einsatzkräfte ausgegeben.
Die Kleiderkammer Haan bietet allen Hochwassergeschädigten ihre individuelle Unterstützung an. Wer
dringend Kleidung, Haushaltstextilien oder Haushaltswaren wie Geschirr, Besteck etc. benötigt, kann sich direkt an die Kleiderkammer Haan wenden, um einen individuellen Besuchstermin zu erhalten. Unter der Nummer 02129 5666 262 können Betroffene ihre Kontaktdaten auf dem Anrufbeantworter hinterlassen. Das Kleiderkammer-Team wird sich innerhalb von 24 Stunden melden, um den Terminwunsch abzustimmen. Alternativ ist auch eine Kontaktaufnahme über die Mailadresse info@kleiderkammer-haan.de möglich. Falls gewünscht, bietet die Kleiderkammer auch eine persönliche Begleitung und Beratung an, um gezielt nach den benötigten Dingen im vielfältigen Angebot Ausschau zu halten. In Abstimmung mit dem Bürger- und Verkehrs-Verein Gruiten werden Hilfesuchende an die Kleiderkammer vermittelt. Infos unter „www.kleiderkammer-haan.de“.