Neu-Infizierte in Düsseldorf werden jünger
Fast 70 Prozent der Neu-Infektionen betreffen Personen zwischen zehn und 40 Jahren. Viele der Erkrankten waren zuvor verreist.
DÜSSELDORF Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt in Düsseldorf weiterhin knapp unter der 35er-Marke. Sie kletterte am Donnerstag auf 34,6 und näherte sich damit der Inzidenzstufe 2 der Corona-Schutzverordnung, die weitere Einschränkungen zur Eindämmung des Virus vorsieht. Wie Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) am Donnerstag mitteilte, werden die Neu-Infizierten in Düsseldorf immer jünger. „In den vergangenen sieben Tagen waren 38 Prozent zwischen 20 und 29 Jahre alt. Fast 70 Prozent der Neu-Infektionen betrafen Personen zwischen zehn und 40 Jahren. Der Median liegt hier bei 27 Jahren“, berichtete Keller. Der Anteil der Personen, die vollständig geimpft und dennoch infiziert sind, beträgt laut Keller etwa zehn Prozent.
Ein großer Anteil der Neu-Infizierten soll sich nicht in Düsseldorf angesteckt haben, sondern eine Reise-Vorgeschichte besitzen. „Sie haben sich kürzlich im Ausland aufgehalten und sind im Anschluss erkrankt“, sagte Keller am Donnerstag. Auch die Person, die zuletzt eine Infektionskette von mittlerweile 25 Leuten in einer Bar ausgelöst hat, „war zuvor von einer Reise zurückgekehrt“, so der Oberbürgermeister. Er und Burkhard Hintzsche, Stadtdirektor und Leiter des Corona-Krisenstabs, hoffen, dass sich jetzt auch unter den jüngeren Menschen die Impfquote für ein besseres Schutzniveau erhöht.
Die bisherige Impfkampagne ist laut Hintzsche sehr wirkungsvoll gewesen, nun soll die Strategie mithilfe von Düsseldorf Marketing noch stärker auf die jüngere Zielgruppe ausgerichtet werden. Das Problem sei zum einen die Bequemlichkeit der Menschen, das Impfangebot auch anzunehmen, zum anderen die Frage, ob aufgrund der milderen Verläufe bei Jüngeren eine Impfung unbedingt notwendig ist. Der Stadtdirektor sagte jedenfalls: „Wir werden alles tun, um die Impfangebote so bequem wie möglich zu machen, damit sie jeder – bei dem keine gesundheitlichen Risiken dem entgegenstehen – wahrnehmen kann.“Deshalb werden zusätzlich zum Impfzentrum an der Arena in Stockum die beiden zentral gelegenen mobilen Impfstationen am Hauptbahnhof infiziert waren, sind bisher gestorben. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 34,6 (Vortag: 33).
Impfungen Am Mittwoch wurden in Düsseldorf 4652 Personen geimpft. Darunter sind 1788 Personen, die ihre erste und 2864 Personen, die ihre zweite Impfung erhalten haben. Seit dem 27. Dezember 2020 sind in Düsseldorf 400.399 Menschen geimpft worden, davon haben 303.175 ihre erste und zweite Impfung erhalten. Insgesamt wurden so bis zum heutigen Tag 703.574 Impfungen vorgenommen.
und am U-Bahnhof Heinrich-Heine-Allee bleiben, sodass sich Interessierte dort zwischen 10 und 19 Uhr schützen können. Weitere mobile Impfstandorte möchte die Stadt prüfen.
Sollte die Sieben-Tage-Inzidenz trotz aller Bemühungen den Wert von 35 an drei Tagen in Folge überschreiten, wovon wegen des Trends in den vergangenen Wochen ausgegangen wird, würde Düsseldorf am zweiten darauffolgenden Tag der Inzidenzstufe 2 zugeordnet. Konsequenzen wären dann etwa, dass Treffen im öffentlichen Raum nur noch mit drei Haushalten erlaubt sind, dass sich im Einzelhandel die Kundenzahl auf eine Person pro zehn Quadratmeter reduziert und dass für den Besuch in der Innengastronomie wieder ein negativer
Testnachweis erforderlich wird, sofern man nicht geimpft ist. Oberbürgermeister Keller kündigte an, dass zusätzlich zu den Vorgaben des Landes auch situationsabhängig entschieden wird, ob zum Beispiel mit Blick auf die Belastung in den Krankenhäusern weitere lokale Maßnahmen getroffen werden. Derzeit sehe er dazu aber keinen Anlass.
Zur Bewertung der Lage wünscht sich Keller von der Landesregierung, dass zukünftig nicht nur die Sieben-Tage-Inzidenz berücksichtigt wird. Die Aussage von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) vom Mittwoch, eine Inzidenz von 200 sei das neue 50, würde bedeuten: Die Inzidenz alleine sollte nicht mehr das Maß aller Dinge sein, wenn man denn feststellt, dass steigende Inzidenzen nicht mit Hospitalisierung, schweren Verläufen oder der Belastung auf den Intensivstation einhergehen. „Also werden diese Parameter eigentlich immer wichtiger und in der geltenden Corona-Schutzverordnung steht sogar ausdrücklich drin, dass die Landesregierung diese Kennzeichen ebenfalls beobachtet und je nach Lage entsprechend reagieren will. Das erwarten wir dann allerdings von der Landesregierung auch, dass entsprechend regulatorisch eine Ansage kommt, wie wir in Zukunft vorzugehen haben“, sagte Keller. Bisher habe sich in den Regulierungsvorschriften aber nichts geändert: „Wenn man es ernst meint, sollte man auch die Vorschriften anpassen.“