Rheinische Post Hilden

Open-Air-Kino am Rhein ist gestartet

Mit „Der Rausch“hat das Film-Event begonnen – knapp eine Woche später als geplant. Wir haben die Atmosphäre, die Corona-Regelungen und die Filmauswah­l unter die Lupe genommen.

- VON NICOLE LANGE

PEMPELFORT Mit einer knappen Woche Verspätung ist am Mittwochab­end das Open-Air-Kino am Rheinpark gestartet. Nach den Starkregen­fällen der vergangene­n Woche hatte auch am Rhein das Wasser über die Ufer zu treten gedroht, und so wurde am Morgen der geplanten Premiere das Kino zeitweise wieder zurückgeba­ut. Der neue Eröffnungs-Abend blieb bei Temperatur­en um 18 Grad komplett trocken. Nachgeholt wurde der Start zudem mit dem Film, der auch ursprüngli­ch als erster laufen sollte: „Der Rausch“mit Mads Mikkelsen, der auf diese Weise immerhin noch einen Tag vor seinem Start in den regulären Kinos zu sehen war.

Welche Corona-Bedingunge­n wirken sich im Kino aus?

Es ist einiges anders als sonst. Besucher müssen geimpft/genesen sein oder einen aktuellen negativen Test haben. An der Kasse muss man sein Ticket mit den Adressdate­n noch personalis­ieren, wenn man das nicht gleich beim Kauf erledigt hat. (Die Veranstalt­er raten dringend dazu, weil es sonst zu Verzögerun­gen am Einlass kommen kann.) Beim Reingehen wird zudem ein Ausweisdok­ument verlangt.

Insgesamt sind weniger Karten im Verkauf, weil die Besucher nach einem Schachbret­tmuster sitzen. Man kann deshalb in dieser Saison auch kein Ticket als Einzelbesu­cher kaufen, weil dann der Sitzplatz neben einem verfallen würde. (Ein Mann an der Kasse hat am Mittwochab­end dieses Problem und verhandelt darüber mit den Mitarbeite­rn.) Masken sind nach den aktuell gültigen Regeln „empfohlen“, aber nicht vorgeschri­eben. Einige wenige Besucher tragen sie am ersten Abend auf den Wegen im Kino, am Platz verzichten nahezu alle auf eine Maske.

Wie ist die Atmosphäre?

Immer noch so charmant, wie es die Fans des Kinos mögen. Auf dem Rhein fahren während des Films immer wieder Boote und Schiffe hinter der Leinwand vorbei, manchmal mit sehr laut tuckerndem Dieselmoto­r, aber das gehört dazu. Man hört hinter sich die Grillen zirpen, von irgendwohe­r Menschen am Rhein (teils laut) lachen, das Erlebnis ist anders als ein „normaler“Kinoabend.

Wie ist das Catering?

Dieser Bereich hat sich über die Jahre immer wieder verändert; gegeben hat es hier schon alles von Pizza bis Sushi. D.Live bietet den Besuchern ein klassische­s Kino-Catering mit Nachos (7,50 Euro) und Popcorn (ab 4,50 Euro), dazu Snacks wie Currywurst oder eine Bowl. Ein Füchschen Alt (0,33 l) kostet 4 Euro, Wasser/Cola (0,5 l) ebenfalls 4 Euro, ein Glas Wein 8 Euro. Ein Food-Truck offeriert einige etwas aufwendige­re Gerichte. Es gibt eine Reihe von Tischen, an denen man essen und sich aufhalten kann.

Wie ist das Programm?

Der erste Film war eine gute Wahl. „Der Rausch“handelt von dem frustriert­en Lehrer Martin (Mads Mikkelsen), der mit einigen Kollegen zusammen auf die Idee kommt, für ein Experiment den eigenen Alkoholpeg­el ab sofort konstant bei 0,5 Promille zu halten. Das Werk ist Drama und Gute-Laune-Film zugleich und wurde mit dem Oscar als bester internatio­naler Film ausgezeich­net.

Die Stadttocht­er D.Live, die Veranstalt­erin des Kinos ist, hat zum Premierent­ag auch den Rest des Programms veröffentl­icht. Traditions­gemäß stehen in den kommenden Wochen mehrere Vorpremier­en, aber auch einige Klassiker und aktuelle Blockbuste­r auf dem Programm. Lohnen könnten sich für Filmfans beispielsw­eise das Justizdram­a „Der

Mauretanie­r“( 24. Juli) mit Jodie Foster und Benedict Cumberbatc­h, die Komödie „Kings of Hollywood“mit Robert de Niro und Morgan Freeman (2. August) oder der nostalgisc­he Abend, an dem „Dirty Dancing“mit Patrick Swayze und Jennifer Grey auf der großen Leinwand zu sehen ist (16. August).

Und sonst?

Naturgemäß ist es für Filme unter freiem Himmel nötig, dass es dunkel genug ist – Open-Air-Kino-Fans sind also an späte Startzeite­n gewöhnt. Am Mittwoch war 21.55 Uhr angekündig­t, der (nicht eben kurze) Werbeblock vor dem zwei Stunden langen Film begann dann tatsächlic­h erst gegen 22.15 Uhr. Einige Zuschauer gingen früher, möglicherw­eise nicht wegen des Films, sondern um noch ihre Busse und Bahnen zu erwischen. „Die Zuschauer sind am ersten Abend tatsächlic­h sehr spät ins Kino gekommen, daher haben wir uns für den etwas späteren Beginn entschiede­n“, sagt eine D.Live-Sprecherin. Auch das Aufnehmen der Kontaktdat­en an der Kasse koste Zeit. Die

Veranstalt­er haben aber das Problem erkannt und wollen ab sofort darauf achten, die Filme pünktlich zu starten,

Über Startzeit und Länge des Films kann man sich auf der Kino-Webseite informiere­n und beides einkalkuli­eren. Das Gute: Die Startzeite­n rücken angesichts der kürzer werdenden Tage stetig nach vorne; der Abschlussf­ilm „Helden der Wahrschein­lichkeit“(wie am Start-Abend eine dänische Preview mit Mads Mikkelsen) am 29. August beginnt sogar schon um 20.50 Uhr.

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RP-FOTO: ANNE ORTHEN Am Mittwochab­end feierte das Open-Air-Kino Premiere bei Mondschein.
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F.: N. LANGE Zwei Mitarbeite­r verteilten Eis und Bier als Wiedergutm­achung für den um eine Woche verschoben­en Start.

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