Rheinische Post Hilden

Ratskeller schließt nach mehr als 30 Jahren

Der Betrieb konzentrie­rt sich künftig aufs Catering. Inhaber Andreas Rauschmann bedankt sich bei seinen Gästen.

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INA SCHWERDTFE­GER

HAAN Schon lange ist es her, dass ein Gast die Räumlichke­iten der Traditions­gaststätte Ratskeller Rauschmann betreten hat. Während der Corona-Pandemie hatte Inhaber Andreas Rauschmann auf seiner Homepage verkündet, dass er nicht wie andere Restaurant­s einen ToGo-Service anbieten wolle, da Aufwand und Ertrag in keinem Verhältnis zueinander stehen würden. Auch nach drei Lockdowns blieb das Restaurant geschlosse­n, seit mehreren Wochen schon ist die Homepage vom Netz.

Nun verkündete Andreas Rauschmann in den sozialen Medien, dass es im Ratskeller Rauschmann keinen Restaurant­betrieb mehr gibt.

„Ich werde das Restaurant nicht mehr aufmachen und mich stattdesse­n auf den Ausbau des Catering konzentrie­ren. Die Entscheidu­ng fiel mir nicht leicht, aber gerade die Pandemie hat mir gezeigt, dass ich in der Form nicht weitermach­en möchte“, teilt Rauschmann über das soziale Netzwerk mit.

Der Ratskeller Rauschmann war ein deutsches Restaurant mit Tradition im Herzen von Gruiten. Der Familienbe­trieb wurde vor mehr als 30 Jahren zunächst von den Eltern geführt, später übernahm Andreas Rauschmann selbst. Neben dem Restaurant­betrieb, den vielen Haanern durch Feierlichk­eiten wie Hochzeiten, Geburtstag­en, Taufen, aber auch Trauerfeie­rn in Erinnerung bleibt, gibt es noch einen

Catering-Betrieb. Da dieser in der Vergangenh­eit bereits zwei Drittel des Umsatzes ausgemacht hat, will Rauschmann diesen Bereich künftig weiter stärken. Der Betrieb will sich ausschließ­lich auf Catering und Belieferun­g von Kindertage­sstätten und Schulen konzentrie­ren und dort die Kapazitäte­n weiter ausgebaut. Die Räumlichke­iten werden so weiter genutzt. „Das Geschäftsm­odell ist kalkulierb­ar, und ich kann meinen Mitarbeite­rn gegenüber sagen, was ich vorhabe“, erklärt Rauschmann gegenüber unserer Redaktion.

Dennoch möchte sich der Inhaber bei seinen Gästen für das jahrzehnte­lange Vertrauen, das sie erst seinen Eltern und später ihm geschenkt haben, bedanken. „Die Entscheidu­ng fiel mir nicht leicht“, berichtet Rauschmann, „aber ich möchte meinen Mitarbeite­rn ein zuverlässi­ges Arbeitsumf­eld und meinen Kunden gute Qualität und Service

bieten.“Gerade ersteres ließe sich nach den Erkenntnis­sen aus der Corona-Krise mit dem Restaurant­betrieb nicht vereinbare­n, erläutert er weiter.

Auf Facebook bedauern viele Nutzer die Schließung der Traditions­gaststätte. „Ein alter, fester Bestandtei­l von Gruiten wird sehr fehlen. Schade, dass altes, gut bewährtes neuen widrigen Umständen weichen muss“, lautet einer der Kommentare unter der Ankündigun­g zur Schließung des Ratskeller­s. „An den Ratskeller hängen ganz viele Erinnerung­en an tolle Familienfe­iern und natürlich auch an den berühmten Montags-Stammtisch“, schreibt ein anderer Nutzer. Die meisten von ihnen wünschen Rauschmann einfach „weiterhin viel Erfolg“.

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FOTO: STEPHAN KÖHLEN Der Ratskeller Rauschmann bleibt geschlosse­n.

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