Explosion in Leverkusen: Verfahren gegen drei Personen
KÖLN (dpa) Nach der schweren Explosion im Leverkusener Chempark am 27. Juli läuft nun ein Ermittlungsverfahren gegen drei Beschäftigte. Es gehe um den Anfangsverdacht der fahrlässigen Tötung und des fahrlässigen Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Köln. Die Wohnungen der drei Beschuldigten und eines weiteren Mitarbeiters seien durchsucht worden. Dabei seien Datenträger, Mobiltelefone und Unterlagen sichergestellt worden.
Die drei Beschuldigten werden verdächtigt, ihre Sorgfaltspflichten im Zusammenhang mit der Lagerung und Behandlung des Abfalls verletzt zu haben. Durch die Explosion in einer Sondermüll-Verbrennungsanlage
waren sieben Menschen ums Leben gekommen. 31 erlitten zum Teil schwere Verletzungen. Im Zusammenhang mit den Ermittlungen habe die Polizei am Dienstag die Geschäfts- und Betriebsräume des Betreibers Currenta aufgesucht. Die Firma habe daraufhin die von den Ermittlungsbehörden benötigten Unterlagen freiwillig herausgegeben.
Demnach besteht der Verdacht, dass der in einem Tank aufbewahrte Abfall über der zulässigen Selbsterwärmungstemperatur gelagert worden war. Nach vorläufiger Bewertung eines Sachverständigen könne es so zur Erwärmung gekommen sein, die zu exponentiellem Temperatur- und Druckanstieg geführt habe. Dadurch sei der Tank explodiert.