Rheinische Post Hilden

Brauer wollen Bierpreis wegen Rohstoffkn­appheit erhöhen

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BERLIN (has) Die schlechte Nachricht vorweg: Angesichts fehlender Rohstoffe müssen sich die Verbrauche­r wohl auch auf steigende Bierpreise einstellen. Der Chef des Deutschen Brauerbund­s, Holger Eichele, sagte unserer Redaktion, Getränkehe­rsteller seien massiv von der Verknappun­g und Verteuerun­g einzelner Rohstoffe betroffen. „In der gesamten Branche sind die Kostenstei­gerungen auf vielen Feldern so massiv, dass sie sich über kurz oder lang wahrschein­lich auf die Preise auswirken werden.“

Die gute Nachricht: „Die Versorgung ist gesichert“, so Eichele. Der Brauerbund beobachte aber mit wachsender Sorge die extremen Preissprün­ge bei einzelnen Rohstoffen. Vor allem Braugerste sei derzeit teuer und knapp. „Auf Jahressich­t sind die Preise um etwa 50 Prozent gestiegen“, so Eichele. Zudem sei die Erzeugung von Malz energieint­ensiv: „Mit steigenden Energiekos­ten, wie wir sie derzeit erleben, steigen also auch die Kosten für Malz.“

Dass in der Corona-Zeit mehr Bier getrunken worden ist, konnte Eichele nicht bestätigen. Im Gegenteil: „Für die Brauwirtsc­haft ist die Corona-Krise ein kräftiger Schlag ins Kontor.“2020 hätten die deutschen Brauereien 5,5 Prozent weniger Bier abgesetzt – für das laufende Jahr stehe ein Minus von knapp sechs Prozent gegenüber dem schlechten Vorjahr zu Buche. „Die Betriebe werden Jahre brauchen, bis sie sich einigermaß­en von den Folgen der Pandemie erholt haben“, prognostiz­iert er.

Vor allem der akute Personalma­ngel sei für die Branche nun ein Problem. „Immer mehr Gaststätte­n und Hotels sind nicht in der Lage, geeignete Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r zu finden, und müssen deshalb zusätzlich­e Ruhetage einlegen.“Das sei eine absurde Situation: „Über Monate durfte die Gastronomi­e nicht öffnen. Und jetzt könnten die Betriebe endlich aufmachen, aber es fehlt an Personal.“

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