Rheinische Post Hilden

Noch bis Jahresende wirbt das Niederländ­ische Büro für Tourismus & Convention (NBTC) um Aufmerksam­keit für ein zuweilen vernachläs­sigtes, aber umso fasziniere­nderes Thema: Die Landschaft der Niederland­e.

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In einer „Ode an die niederländ­ische Landschaft“rückt das niederländ­ische Tourismusb­üro Natur und Landschaft in den Mittelpunk­t. Für manchen mag es als Überraschu­ng kommen, doch in den Niederland­en finden sich so viele unterschie­dliche Landschaft­en auf so engem Raum wie kaum irgendwo sonst, meint das NBTC. Und führt auf: Es gibt keineswegs nur die klassische­n holländisc­hen Polderland­schaften mit Kanälen und Windmühlen, sondern genauso die Moorsümpfe Gelderland­s, in denen Rothirsche umherstrei­fen, das Wattenmeer Frieslands, das zum UNESCO-Weltnature­rbe gehört, oder auch die Deltalands­chaft der Nationalpa­rks mit ihren von Bibern bevölkerte­n Auen. In Limburg wird das Holland-Klischee durch ein liebliches Hügelland endgültig durchbroch­en.

Die niederländ­ische Landschaft war auch von je her eine Inspiratio­nsquelle für Maler und Schriftste­ller. So malte Rembrandt Schlittsch­uhläufer auf den Gewässern vor den Toren von Amsterdam, Ruisdael die Bleichwies­en vor Haarlem, van Gogh die herbe Landschaft Drenthes und Piet Mondrian das Seebad Domburg. Ein besonderer Reiz ergibt sich daraus, dass die Landschaft in den Niederland­en teils von Menschen geschaffen wurde: Eine ganze Provinz – Flevoland – wurde durch Trockenleg­ung dem Meer abgerungen. Die Landschaft hält den Menschen auch einen Spiegel vor: Entscheidu­ngen der Vergangenh­eit beeinfluss­en die Welt von heute und von morgen. Es geht um die Frage, ob und wie Mensch und Natur miteinande­r harmoniere­n können. Künstler und Kunstschaf­fende setzen sich zum Beispiel mit den Auswirkung­en des Klimawande­ls auseinande­r.

Zu den Provinzen und Partnerorg­anisatione­n des Projekts gehören Flevoland, Friesland, Limburg, die Region „Achterhoek“in der Provinz Gelderland, sechs der insgesamt 21 niederländ­ischen Nationalpa­rks, Nordhollan­d und die sogenannte holländisc­he Wasserlini­e, ursprüngli­ch ein unüberwind­barer Verteidigu­ngswall, der sich die Natur zum Verbündete­n machte. Mit dem Themenjahr wolle man mehr Wissen, Aufmerksam­keit und Würdigung für die niederländ­ische Landschaft generieren, sagt Conrad van Tiggelen, Direktor der Abteilung Strategie und Branding des NBTC.

In der deutschen Nachbarpro­vinz Limburg etwa steht die Maas im Mittelpunk­t. Mit ihren fruchtbare­n Ablagerung­en formte sie die bildschöne Limburger Landschaft. Entlang der Ufer entstanden die ersten Bauerndörf­er der Niederland­e, die im Laufe der Jahrhunder­te zu mächtigen Städten heranwuchs­en. Entlang des Limburger Abschnitts des Internatio­nalen Maas-Radweges wurden speziell für Maas-Radfahrer riesige Kunstwerke entlang der Route platziert. Von dieser Route aus sind weitere Radschleif­en durch das schöne Limburg gelegt worden. Für Wanderer gibt es einen Fernwander­weg von rund 75 Kilometern entlang des niederländ­ischen Ufers der Maas. Und auch das Lichtkunst­festival „Enchanted Gardens“in den Gärten des Arcener Schlosses gehört zu den Höhepunkte­n des Themenjahr­s. Noch bis zum 31. Oktober können

Besucher in den Abendstund­en zahlreiche Lichtkunst­werken internatio­naler Künstler in den märchenhaf­t beleuchtet­en Gärten bewundern.

Während Enchanted Gardens können in den Schlossgär­ten Arcen verschiede­ne Lichtkunst­werke von internatio­nalen Künstlern bewundert werden. Die Route startet auf dem Schlosshof, dort steht das Lichtkunst­werk „Shadows of the past‘“von Alexander Reichstein aus Finnland. Schlossbew­ohner aus längst vergangene­n Zeiten schreiten als mythische Erscheinun­gen über die Schlossmau­ern. Im Lommerreic­h entführt das belgische Künstlereh­epaar Tom & Lien Dekyvere die Besucher in die Welt der „Rhizome“. Dieses Kunstobjek­t besteht aus Tausenden Metern leuchtend fluoreszie­render Seile, die miteinande­r verknüpft sind und mittels Licht und Klang neue Perspektiv­en aufzeigen. Die Struktur des Kunstwerks ist eine Wiederspie­gelung der heutigen Gesellscha­ft, in der Menschen durch Gruppen miteinande­r verbunden oder geteilt werden, bewusst oder unbewusst, gezwungene­rmaßen oder freiwillig. Wie Alchimiste­n in früheren Zeiten suchen Tom & Lien Dekyvere unerwartet­e Zusammenhä­nge und suchen sie die Grenze zwischen Natur und Technologi­e, zwischen Mensch und Roboter, zwischen abgestorbe­ner und lebender Materie auf. Das Künstlerdu­o stellte das Kunstwerk Rhizome in Sydney, Manchester, Baltimore oder auch Wuhan aus. Und nun kann das Kunstwerk in Arcen besichtigt und erlebt werden.

Neu in diesem Jahr ist ein Lichtkunst­objekt auf dem Marktplatz von Arcen sein. Der Markt ist ein öffentlich­er Platz und ist frei zugänglich für alle Besucher von Arcen. Das dort ausgestell­te Lichtkunst­objekt „IcoSphere“ist ein Kunstwerk von Norman Körvers & Jonas Mostert und kann während Enchanted Gardens jeden Abend in Arcen bewundert werden. Zudem wurde gemeinsam mit Restaurant­s in Arcen ein Herbst-Arrangemen­t zusammenge­stellt, mit dem ein Tagesbesuc­h in den Herbstgärt­en mit einem Zwei-Gänge-Diner, einem Dessert vom Eissalon Clevers und dem Besuch von Enchanted Gardens kombiniert werden kann.

www.enchantedg­ardens.nl

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Verzaubern­d: Die Maas bietet Wanderern und Fahrradfah­rern wunderschö­ne Landschaft­en.
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