Rheinische Post Hilden

Brückenbau­ten durch Fertigteil­e schneller

Bis Ende des Jahres sollen die Arbeiten am Hildener Kreuz abgeschlos­sen sein, im Sommer 2022 der Ausbau der A46.

- VON INA SCHWERDTFE­GER

HAAN Sanierungs­arbeiten rund um das Hildener Kreuz werden für Pendler seit Jahren schon zur Geduldspro­be. Doch während die Arbeiten im Hildener Kreuz sich dem Ende neigen, bleibt das Teilstück der A46 zwischen Haan-Ost und Sonnborner Kreuz gefühlt eine Dauerbaust­elle. Der Versuch einer Erklärung.

Das Kreuz Hilden gilt als einer der wichtigste­n Verkehrskn­otenpunkte in der Region. Das etwa 50 Jahre alte Bauwerk führt die A3 über die A46. Täglich passieren bis zu 230.000 Autos und Lastwagen das Kreuz. Bereits seit drei Jahren wird das Autobahnkr­euz erneuert. Weil die Tragfähigk­eitsreserv­en der Brücke so gut wie aufgebrauc­ht waren, war ein Ersatzneub­au zwingend erforderli­ch, der nicht erst im Zuge des achtspurig­en Ausbaus der A3 erneuert erfolgen konnte. Das Bauwerk ist jedoch bereits darauf ausgelegt – allerdings müssten die Verbindung­sfahrbahne­n noch umgebaut werden. Die heute vorhandene­n Spuren und Rampen können den Verkehr in Spitzenzei­ten nicht mehr aufnehmen. Der Baubeginn ist laut Autobahn GmbH vermutlich erst 2030.

Das zentrale Brückenbau­werk der A3 über die A46 ist nun seit vergangene­m Jahr fertig, Restarbeit­en stehen noch an. „Das Autobahnkr­euz Hilden wird mittels Betonferti­gteilen umgebaut. Die Fertigteil­e ermögliche­n einen besonders schnellen Baufortsch­ritt, sodass der Umbau bis Ende des Jahres abgeschlos­sen sein wird“, erklärt Jasmina Matera, Sprecherin der Autobahn GmbH der Niederlass­ung Rheinland. Da es zwischenze­itlich Lieferprob­leme beim Stahl gab, wie die Autobahn GmbH bestätigte, konnten die Verkehrsze­ichenbrück­en noch nicht gebaut und abschließe­nd errichtet werden. Daher verzögert sich die Fertigstel­lung der Gesamtmaßn­ahme um einige Monate.

Anders verhält es sich im Fall der A 46 zwischen Haan-Ost und Sonnborner Kreuz. Da Statik und Breite der Brücke Westring für eine sechsstrei­fige Verkehrsfü­hrung nicht ausgereich­t hätten, wurde sie an gleicher Stelle mit breiteren Maßen geplant. „Beim Neubau der Brücke der A46 über den Wuppertale­r Westring war es nicht möglich, solche Betonferti­gteile einzusetze­n, da beim Bau der neuen Brücke eine besonders starke Krümmung berücksich­tigt werden musste“, erklärt Matera. Verschiede­ne Faktoren hätten dann zu Verzögerun­gen beim Brückenbau geführt. Dabei führt sie einerseits die Schlechtwe­ttertage an, aber auch die Sommertage mit Temperatur­en über 30 Grad. Bei heißen Temperatur­en hätten verschiede­ne Baustoffe nicht verarbeite­t werden können. Als dritten Grund nennt sie die Personalsi­tuation auf der Baustelle, den Mangel an Facharbeit­ern.

Um den Mittelstan­d zu fördern, werden bei der Autobahn GmbH die einzelnen Baumaßnahm­en (z.B. Brückenbau, Verlegung des Asphalts etc.) zudem nicht in Großaufträ­gen zusammenge­fasst, sondern einzeln ausgeschri­eben. Das kostet Zeit.

Im Streckenab­schnitt zwischen

Haan-Ost und Cronenberg sind erhebliche Umbaumaßna­hmen geplant und bereits umgesetzt. Der Neubau der Brücke über den Westring wurde 2017 begonnen. Im April 2021 konnte er fertiggest­ellt werden, geplant war Ende 2020. Damit die Brücke für den Verkehr freigegebe­n werden kann, müssen laut Autobahn GmbH die anschließe­nde Strecke ausgebaut und die Lärmschutz­wände errichtet werden.

„Zurzeit gehen wir davon aus, dass wir im Sommer kommenden Jahres zwischen der Brücke Westring und der Anschlusss­telle WuppertalC­ronenberg den lärmminder­nden offenporig­en Asphalt (OPA) einbauen können. Damit wird der sechsstrei­fige Ausbau der A46 zwischen der Anschlusss­telle Haan-Ost und dem Sonnborner Kreuz abgeschlos­sen sein“, erklärt die Sprecherin der Autobahn Gmbh. Weitere Ausbauarbe­iten werden im Zuge der grundhafte­n Erneuerung des Sonnborner Kreuzes realisiert.

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FOTO: KÖHLEN Das Autobahnkr­euz Hilden, hier aus der Luft betrachtet, wird täglich von bis zu 230.000 Autos und Lastwagen passiert.

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