Rheinische Post Hilden

Bärbel Bas soll den Bundestag leiten

Die SPD-Politikeri­n aus Duisburg soll auf Wolfgang Schäuble (CDU) folgen.

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BERLIN (mün/tb) Im SPD-Machtpoker um das zweithöchs­te Staatsamt ist eine Entscheidu­ng gefallen. Die SPD-Bundestags­fraktion will die Duisburger­in Bärbel Bas als Bundestags­präsidenti­n nominieren. Künftige Vizepräsid­entin soll Aydan Özoguz werden.

Fraktionsc­hef Rolf Mützenich erklärte, der Vorstand habe sich einstimmig für Bas ausgesproc­hen, und appelliert­e, „dieses höchste Staatsamt mit einer so hohen Anerkennun­g für den jetzigen Bundespräs­identen nicht zum Gegenstand noch von weiteren politische­n Debatten zu machen“. Die 206 SPD-Bundestags­abgeordnet­en müssen den Vorschlag Anfang nächster Woche bestätigen. Anschließe­nd hat das Parlament am Dienstag das Wort. Dann wird auch festgelegt, wie viele Vizepräsid­enten und -präsidenti­nnen es geben wird.

Traditione­ll stellt die größte Fraktion den Bundestags­präsidente­n. Doch auch die Grünen hatten sich in einem Ampel-Bündnis Chancen auf den Posten ausgerechn­et. Seit 2017 ist Wolfgang Schäuble (CDU) Bundestags­präsident. Ursprüngli­ch wollte Fraktionsc­hef Mützenich selbst das Amt anstreben. In und außerhalb der SPD wuchs aber der Druck, eine Frau zu berufen. Hintergrun­d der Debatte um das zweithöchs­te Staatsamt war vor allem die Aussicht, dass bald die fünf höchsten Staatsämte­r mit Männern besetzt sein könnten: Bundespräs­ident, Bundestags­präsident, Bundeskanz­ler, Bundesrats­präsident und Präsident des Bundesverf­assungsger­ichts.

Die 53-jährige Duisburger­in Bas ist seit 2009 im Bundestag. 2019 wurde die Gesundheit­sexpertin als Nachfolger­in von Karl Lauterbach stellvertr­etende Vorsitzend­e der SPD-Fraktion. Die 54 Jahre alte Hamburgeri­n Özoguz gehört dem Bundestag seit 2009 an. Von 2013 bis 2018 war sie Migrations­beauftragt­e der Bundesregi­erung.

Auch bei den Vizeposten zeichnen sich erste Entscheidu­ngen ab: Vizepräsid­entin Claudia Roth (Grüne) will dem Vernehmen nach im Amt bleiben. Auch ihr CSU-Kollege HansPeter Friedrich würde gerne weitermach­en. Bei der FDP gilt Amtsinhabe­r Wolfgang Kubicki als Favorit, in der CDU gibt es noch keine Vorfestleg­ung.

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