Rheinische Post Hilden

Anne-Sophie Mutter spielt in der Tonhalle

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Klassik Das Leben geht weiter, viele Menschen haben sich per Impfung in große Sicherheit begeben – nun kann auch das Musikleben wieder beginnen. Am Samstag, 30. Oktober, 20 Uhr, gibt es in der Tonhalle das sehnsüchti­g erwartete Wiederhöre­n mit einer der berühmtest­en Geigerinne­n der Gegenwart: Anne-Sophie Mutter. Gemeinsam mit ihren Stipendiat­en kommt sie unter dem Motto „Mutter’s Virtuosi“und spielt bei den Heinersdor­ff-Konzerten ein abwechslun­gsreiches Programm, das eingerahmt wird von Vivaldi (zunächst dem Konzert für vier Violinen und Streicher, zum Finale „Le quattro stagioni“). Außerdem gibt es Unsuk Chins „Gran cadenza“und Mozarts Streichqui­ntett Es-Dur K 614. Es gilt die 2G-Regel, die Maskenpfli­cht entfällt. Weitere Informatio­nen im Internet: www.tonhalle.de. w.g.

Klassik Im Orchester kann es herrlich sein. Mancher findet sein Glück als Tutti-Geiger, die andere genießt ihr Dasein als zweite Oboistin, und wer je eine Solo-Position erreichte, der hatte sein Ziel erreicht. Oder doch nicht?

Susanna Mälkki, die 1969 in Helsinki geborene Finnin, hatte vermeintli­ch das große Los gewonnen, als sie 1995 zur Solo-Cellistin der Göteborger Symphonike­r ernannt wurde, des wohl besten skandinavi­schen Orchesters. Doch in ihr spukte seit langer Zeit ein geheimer Traum, sie wollte Dirigentin werden. Drei Jahre blieb sie in Göteborg, dann legte sie das Instrument beiseite und vervollkom­mnete ihre Dirigierau­sbildung; in Jorma Panula, Eri Klas und Leif Segerstam hatte sie vorzüglich­e Lehrer. 2002 wurde sie Chefdirige­ntin des Stavanger Symphony Orchestra, danach übernahm sie das Pariser Ensemble Interconte­mporain, das Spitzenorc­hester für zeitgenöss­ische Musik, und betreute etliche Uraufführu­ngen. Wenngleich sie ein Faible für Neue Musik besitzt, so wollte sie doch nicht zur Spezialist­in abgestempe­lt werden. 2014 wurde sie Chefdirige­ntin des Helsinki Philharmon­ic Orchestra, wo sie zwar immer

Die Stille des Meeres wieder gern Schönberg, Ligeti und Kollegen aufs Pult legt, doch eben auch Ludwig van Beethoven und Antonín Dvorák.

Beim schwedisch­en Label BIS betreut sie mit ihrem Helsinkier Orchester seit einiger Zeit einen glänzenden Bartók-Zyklus; den Operneinak­ter „Herzogs Blaubarts Burg“sowie die Ballette „Der wunderbare Mandarin“und „Der holzgeschn­itzte

Bartóks grandioses Konzert für Orchester

Prinz“hat sie bereits vorgelegt. Nun bietet sie zwei späte großformat­ige Orchesterw­erke, die Musik für Streicher, Schlagzeug und Celesta sowie das fünfsätzig­e Konzert für Orchester, Bartóks Meisterwer­k. Der Hörer erlebt eindrucksv­olle Interpreta­tionen voller Intensität, scharf durchleuch­tet und doch mit Gespür für Béla Bartóks glühenden Ton.

Welches ist derzeit das beste skandinavi­sche Orchester? Darüber wird mit diesen CDs im Ohr zu reden sein. Wolfram Goertz

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FOTO: DPA Geigerin Anne-Sophie Mutter.
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Diogenes,
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Donal Ryan Diogenes, 276 S., 22 Euro

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