Unabhängigkeit der Medien fehlt
Kurz-Skandal
Zu „Die Kehrseite des Kurz-Skandals“(RP vom 15. Oktober): In dem Artikel heißt es „...Minister würden Berichte über sich selbst freigeben...“. Man muss aber kein Minister mehr sein, um die Medien zu beeinflussen. Über das SPDVorstandsmitglied Kevin Kühnert wurde von der ARD eine sechsteilige Doku erstellt (warum auch immer und wieso gebührenfinanziert), die nach Forderungen von ihm nur nach der Wahl und zudem auch erst mit seiner Vorgabe der Inhalte ausgestrahlt werden darf (Wortlaut RP dazu). Darin erkenne ich keine Unabhängigkeit der Medien und auch keine kritische Instanz gegenüber der Politik.
erinnert fühlen mögen, mag optisch vielleicht verständlich sein: Inhaltlich ist der Große Zapfenstreich nun ganz sicher nicht ein NS-Relikt, und man sollte diese Militärzeremonie nicht bewusst missdeuten. Ob man ihn für noch zeitgemäß hält, das sei dahingestellt – obwohl militärische Zeremonielle anderer Nationen sicher martialischer sind. Doch eine bewusst falsche geschichtliche Sicht und falsche Öffentlichkeitsinformation sind abzulehnen.
abschaffen (Herr Putin wird sich freuen). Oder man muss das ertragen, genauso wie linke Aufmärsche. Und ob der Große Zapfenstreich „aus der Zeit“gefallen ist, wird allein die Bundeswehr selbst entscheiden können. Denn wer nie Soldat war oder mit ihnen empfindet, wird diese Zeremonie nie verstehen. Durch die plakative Formulierung gibt das Medium schon eine bestimmte Richtung in der aktuellen Auseinandersetzung um Traditionspflege in der heutigen Bundeswehr vor. Auch wenn auf der nächsten Seite der Ausgabe zu diesem Zeremoniell eine historisch fundierte Begründung zu lesen ist, sollte man mit einem solchen Bildtext im Sinne einer objektiven Berichterstattung nicht den Eindruck erwecken, als ob der Große Zapfenstreich nur ein Symbol nationalsozialistischer Machtdemonstration wäre. Es kann doch nicht richtig sein, etwas generell abzulehnen, nur weil die Herrschenden im Dritten Reich dieses Zeremoniell auch für ihre propagandistischen Zwecke missbrauchten. Solche Überlegungen sollten auch bei der zukünftigen Gestaltung von Schützenfesten nicht zu einem Verzicht eines solchen Programmpunktes führen.