So soll das neue Edel-Hotel an der Kö werden
Das Intercontinental verlässt die Königsallee. Die Pläne für das neue „Hommage“-Hotel, das folgt, stehen in Grundzügen fest.
STADTMITTE Diese Nachricht traf die Branche wie ein Blitz: Das renommierte Hotel Intercontinental verlässt die Königsallee, stattdessen wird die Dorint-Hotelgruppe wieder den Standort übernehmen. Die zweitgrößte deutsche Hotelgruppe will das Haus unter ihrem Luxuslabel „Hommage“laufen lassen. Ab 1. Februar wird es unter dem neuen Namen firmieren: „Hotel Kö59 – ein Hotel der Hommage Luxury Hotels Collection“.
Der neue Betreiber will die 84 Mitarbeiter übernehmen. Sie erhielten in einer Betriebsversammlung vor Weihnachten entsprechende Angebote. Dabei sollen die neuen Mitarbeiter vom CEO der Dorint Hotelgruppe, Jörg T. Böckeler, mit der Philosophie der Dorint und der neuen Marke „Hommage“bekannt gemacht worden sein. Der Manager kennt das Haus: Böckeler war von 2006 bis 2010 der Direktor des Interconti an der Kö, bevor er in das Dorint-Imperium wechselte. „Ich freue mich, nach elf Jahren wieder auf die Kö zurückzukehren“, sagt Böckeler. Wer das Düsseldorfer Hotel jetzt leiten soll, ist noch unbekannt. Aktuell ist Ronald Hoogerbrugge für das Interconti im Einsatz. Hauptsächlich ist er in Frankfurt, habe aber übergreifende Verantwortung und sei daher bis Ende Januar in Düsseldorf, wie er unserer Redaktion sagt. Auch er war Jahre zuvor schon Direktor in dem Düsseldorfer Haus.
Im Jahr 2005 hatte das 175 Millionen Euro teure Hotel neben dem Görres-Gymnasium unter großem Aufsehen eröffnet. Zu den herausragenden Merkmalen gehören ein großer Ballsaal, ein lichtdurchflutetes Atrium und ein begehbarer Weinraum. In den rund 280 Zimmern und Suiten dominieren elegante Braunund Naturtöne: Wandverkleidungen und Möbel aus Zebranoholz und Black Cherry, beige-farbene Teppiche, Bettkopfpaneele aus hellem Leder. Für die Ausstattung mit Kunst sorgte damals Kunstberater Helge Achenbach.
Dorint trat seinerzeit als Pächter des Neubaus in Erscheinung, die britische Intercontinental-Gruppe als Betreiber des Hauses. Diese Zusammenarbeit war nicht immer reibungslos: 2011 wurde es bereits kurzzeitig zu einem Dorint-Hotel, bis man die Zusammenarbeit auf neue Füße stellte. Damals gehörten Fünf-Sterne-Hotels noch nicht zum Portfolio der damals in Mönchengladbach
ansässigen DorintGruppe. Das hat sich nun mit dem „Hommage“-Label geändert.
Ein großer Umbau des Luxushotels steht offenbar nicht an. Idealerweise sei das Hotel frisch renoviert, sagt Dorint-Aufsichtsratschef Dirk Iserlohe. In der Lobby werde es ein paar Änderungen im sogenannten Marken-Signatur-Bereich geben. „Ansonsten führen wir das zeitlose, frische und moderne Design weiter“, so Iserlohe. Er lobt es als eines der „leistungsfähigsten Tagungshotels der Stadt“. Aber auch für zahlreiche Individualgäste aus aller Welt sei das Hotel mit seinem Umfeld von Kunst, Kultur und Kulinarik seit Jahren eine der ersten Adressen.
Auch das Restaurant bleibt mit Björn Freitag als „Kö 59“erhalten. Eine Feier zur Übernahme fällt wegen der Pandemie vorerst aus. Sie werde „in Abhängigkeit vom Infektionsgeschehen und seinen Auswirkungen geplant“, heißt es.
Der Abschied des Interconti erfolgt vor Ablauf des Pachtvertrags. Im Einvernehmen mit dem Eigentümer der Premium-Immobilie auf der Königsallee – die DKÖ Königsallee 59 GmbH & Co.KG – habe sich der Intercontinental-Betreiber IHG Hotels&Resorts auf eine vorzeitige Beendigung des Pachtvertrages geeinigt. Laut Iserlohe wäre der Pachtvertrag regulär noch bis zum 31. Oktober 2025 gelaufen.
Auf Anfrage unserer Redaktion sagte Mario Maxeiner, der Managing Director von IHG Nord Europa, man wünsche Hommage alles Gute. Zu den Gründen für den vorzeitigen Abschied schweigt man sich jedoch aus. So viel ist von Maxeiner noch zu erfahren: „Die Eröffnung und Schließung von Hotels ist ein normaler Vorgang in der Hotelbranche“, heißt es lediglich.