Warum 2022 nur besser werden kann
Wegen schlechter Leistungen auf dem Platz und schlechter Entscheidungen daneben geht 2021 als enttäuschendes Jahr in Fortunas Historie ein. Doch genau hieraus ergibt sich die zentrale Hoffnung auf ein erfolgreiches neues Jahr. Preußer bislang deutlich unt
Finden Sie nicht auch, dass das ein ganz seltsames Sportjahr 2021 war? Klar, das Coronavirus bleibt ein ständig nervender Spielverderber. Aber irgendwie ist nicht nur deshalb eine immer größer werdende Kluft zwischen dem Business Profifußball und den Menschen, die diese Sportart so lieben, festzustellen.
Es geht um Transfers in astronomischer Höhe, Spieler, die sich sehr mit sich selbst, aber ganz wenig mit dem Verein, der ihnen ihr Gehalt bezahlt, identifizieren und einer Weltmeisterschaft in Katar. Platt gesagt, geht es also nur noch um Geld. Ziemlich viel Geld sogar.
Da ist Fortuna in der Zweiten Liga eigentlich eine recht willkommene Ausnahme. Denn die haben kaum Geld. Das erklären die Verantwortlichen zumindest gebetsmühlenartig. Wichtig wäre in einem solchen Fall, dass man sich auf dem Transfermarkt einigermaßen fehlerfrei bewegt. Eine schlechte Entscheidung wie der Transfer von Felix Klaus, lässt nicht nur eine dicke Lücke im eigenen Geldbeutel klaffen, sie macht Fortuna auch sportlich nicht besser.
Sportlich lief das Jahr generell alles andere als nach Plan. In der ersten Jahreshälfte verpassten die Düsseldorfer den erhofften Wiederaufstieg. Anschließend musste Trainer Uwe Rösler seinen Hut nehmen. Begründung: Das Spiel sei zu unattraktiv. Ob es nun unter Christian Preußer attraktiver ist, was Fortuna Woche für Woche auf den Rasen zaubert, kann jeder selbst beurteilen. Im Profifußball sind die Währung aber Punkte. Und da liegt Preußer deutlich unter dem Schnitt.
Inwieweit das bei der Entwicklung der Mannschaft normal ist, wird sich in den nächsten Monaten zeigen. Bislang war eine Entwicklung jedenfalls deutlich auszumachen – sie ging ziemlich konstant bergab. Die Tabelle lügt bekanntlich nicht. Drei Euro ins Phrasenschwein.
Und so steht Fortuna am Ende des Jahres 2021 auf dem Platz, den sie sich durch falsche Entscheidungen, schlechte Leistungen und Schönrednerei verdient hat: im grauen Mittelfeld der Zweiten Liga. Platz 13. Die Tendenz zeigt klar in Richtung Abstiegskampf.
Was macht also Hoffnung für das neue Jahr? Mit einer gewissen Polemik könnte man meinen, es könne ja eh kaum schlechter werden. Aber auch ganz ohne Schaum vor dem Mund stehen die Sterne, dass es ein besseres Jahr für Fortuna wird, durchaus günstig.
Nach 18 Spieltagen (Saison 2020/21) Platz 5, Punkte 32
Nach 18 Spieltagen (Saison 2021/22) Platz 13, Punkte 20
Denn bislang ist es vor allem Fortuna selbst, die sich ständig gegen das eigene Schienbein tritt. Der eine Funktionär weiß nicht, was der andere macht. Plötzlich werden vor laufender Kamera Dinge erzählt, die nachweisbar ganz anders stattgefunden haben. Dilettantismus in Reinform.
Der Vorstand wird sich also neu aufstellen müssen. Ein Finanzvorstand muss her. Und jemand, der die alleinige Entscheidungsgewalt im sportlichen Bereich hat. Bislang hat Fortuna zwar anscheinend kein Geld, aber gleich zwei Vorstände, die sich darum kümmern sollen. Und das sicherlich nicht für einen Gutschein in der Kantine als Lohn.
Klaus Allofs hat nachgewiesen, dass er einen Verein nach oben führen kann. Was es dafür braucht, ist das nötige Fingerspitzengefühl für die richtigen Personalentscheidungen. Ob er das noch besitzt, wird sich zeigen. Als starker Mann würde er aber mehr Ruhe ins Umfeld bekommen. Das pure Chaos muss endlich ein Ende haben. Dahingehend kann 2022 nur besser werden.