Scotts erste Antarktis-Expedition
Die Reise dauerte 93 Tage und war gekennzeichnet von Hunger und Kälte. Robert
Falcon Scott, Edward Wilson und
Ernest Shackleton wagten sich weiter in den Süden vor als je ein Mensch zuvor. Seit mehr als einem Jahr waren die Männer Teil der britischen Discovery-Expedition. Sie waren im Auftrag der Royal Society und der Royal Geographical Society in der Antarktis, um den noch weitgehend unbekannten Kontinent zu erforschen.
Sie hatten das Schiff „Discovery“vom Eis einschließen lassen und eine erste Überwinterung überstanden. Das Ziel, zu dem Scott, Wilson und Shackleton im November 1902 aufbrachen: so nah wie möglich an den geografischen Südpol heranzukommen. Schon kurz nach dem Start offenbarten sich Probleme: Keiner der Teilnehmer beherrschte das Hundeschlittenfahren, auch auf Skiern hatten sie kaum Übung. Die Gruppe kam langsam voran, die Männer mussten ihre Schlitten über weite Strecken selbst ziehen. Sie litten unter Hunger, Erfrierungen und Skorbut. Trotzdem hielten sie bis zum 30. Dezember durch. An diesem Tag notierten sie ein letztes Mal ihre Position – und hatten ihr Ziel erreicht, niemand war jemals weiter südlich gewesen. Es war die größte Annäherung an den Südpol bis dahin. Die Discovery-Expedition überwinterte ein zweites Mal im Eis und kehrte im Herbst 1904 nach Großbritannien zurück. Trotz vieler Rückschläge wurde sie begeistert empfangen. Die Reise machte Scott zum Helden, er nutzte viele seiner Erfahrungen zur Vorbereitung der Terra-Nova-Expedition. Bei dieser Reise erreichte er zwar nach seinem Kontrahenten Roald Amundsen den Südpol, fand aber auf der Rückreise den Tod.