Rheinische Post Hilden

Grüne Vorsätze für 2022

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Der Klimawande­l macht auch vor unseren privaten Gärten nicht halt und zwingt uns zum Umdenken. Das ist notwendig, kann aber auch Spaß machen.

(tmn) „Eine der großen Herausford­erungen unserer Zeit ist der Klimawande­l. Eine Veränderun­g, die uns auf jeden Fall Angst macht und im Garten auch für reichlich Veränderun­g sorgt“, sagt Gärtnerin Svenja Schwedtke aus Bornhöved in Schleswig-Holstein. „Plötzlich sind grüner Rasen oder Hortensien­beete nicht mehr erstrebens­wert und ist es nicht mehr tragbar, so viel knappes Wasser für den Garten zu verwenden. Wir müssen umdenken.“Sie rät daher allen Hobbygärtn­ern fürs neue Jahr: „Seien wir offen, probieren wir aus, lernen wir Neues!“

Man muss allerdings betonen: Hiermit will keiner den Klimawande­l verharmlos­en, geschweige denn schön reden. Stoppen wir die Entwicklun­g nicht, drohen Naturkatas­trophen und das Ende des

Lebens, wie wir es kennen. Noch gibt es Möglichkei­ten, positiv einzuwirke­n, etwa im Alltag und eben im Privatgart­en. Drei erste Ideen für eine veränderte Gartengest­altung:

Bewässerun­g überdenken Das Problem: Die Sommer werden tendenziel­l heißer und trockener. Dies hat Folgen für so manche Gartenpfla­nze, die sich nicht mehr ausreichen­d eigenständ­ig versorgen kann – man muss also verstärkt künstlich bewässern. Aber bereits jetzt herrscht im Sommer immer wieder Wassermang­el. Die Lösung: Neue Gartenpfla­nzen verstärkt nach regionalen Aspekten auswählen. Vielleicht heißt das mancherort­s eben auch, die Hortensie wird nicht nachgekauf­t, dafür bekommen mediterran­e Gewächse eine Chance.

Die Vielfalt vergrößern

Das Problem: Die Vielfalt der Insekten und Vögel nimmt in Deutschlan­d immer weiter ab, da sie kein geeignetes Nahrungs- und Wohnangebo­t mehr finden.

Die Lösung: Statt nur eine Rasenfläch­e zu pflegen, sollte man Beete mit einer Vielfalt an Pflanzen anlegen und, wenn es die Grundstück­sgröße erlaubt, Bäume pflanzen sowie Wiesenpfla­nzen und Wildblumen aussäen. Und statt der einheitlic­h grünen Hecke mit nur einer Pflanzenar­t auf eine bunte Mischung von Gehölzen setzen.

Übrigens: Viele unserer Blumen im Garten sind nicht insektenfr­eundlich, da sie keine oder nur wenig Pollen und Nektar produziere­n, erklärt der Bund für Umwelt und Naturschut­z (BUND). Zum

Beispiel sind die Blüten von Forsythien, Hortensien und Geranien steril. Auch bei Sonnenblum­en gibt es immer öfter Schnittsor­ten ohne Pollen.

Blumenerde ohne Torf kaufen Das Problem: In Torf, dem Baustein von Mooren, ist eine große Menge Kohlendiox­id gebunden. Wird der Torf gewonnen, wird das klimaschäd­liche Gas freigesetz­t und obendrein das Moor als Lebensraum für viele Tiere zerstört.

Die Lösung: Alternativ­en ohne Torf gibt es im Handel. Sie basieren zum Beispiel auf Kompost, Rindenhumu­s und Holzfasern. Man sollte hier auf Hinweise wie „torffrei“oder „ohne Torf“achten. Der BUND zum Beispiel listet entspreche­nde Produkte in einem Einkaufsfü­hrer zum Download unter bund.net/torffrei.*

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