Rheinische Post Hilden

Moore und Sümpfe schrumpfen

Der Naturschut­zbund warnt vor schweren Folgen für die Artenvielf­alt.

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DÜSSELDORF (dpa) In NordrheinW­estfalen sind die Moore und Sümpfe viel kleiner als früher. Von 2016 bis 2020 seien die Flächen der Feuchtgebi­ete um mehr als ein Fünftel auf 25,4 Quadratkil­ometer geschrumpf­t, teilte das Landesstat­istikamt am Montag in Düsseldorf mit. Grund für die Entwicklun­g sind der Klimawande­l und Entwässeru­ngsmaßnahm­en für die Landwirtsc­haft.

Die Moorfläche verkleiner­te sich sogar um 28,8 Prozent und damit wesentlich stärker als die Sumpffläch­e (minus 11,3 Prozent). Grob gesagt die Hälfte der noch vorhandene­n Feuchtgebi­ete sind Moore und die andere Hälfte Sümpfe. Sümpfe liegen in der Nähe von Flüssen und Seen. Moore sind in der Regel etwas höher gelegen – ihre Feuchtigke­it kommt komplett über den Niederschl­ag auf ihrem Gebiet. Der

Naturschut­zbund Nabu wertete den Rückgang der Feuchtgebi­ete als Alarmsigna­l. Sie seien für die Artenvielf­alt sehr wichtig, sagte eine Sprecherin. So fänden sich seltene Vögel wie das Schwarzkeh­lchen, der Brachvogel und der Pirol sowie Pflanzen wie der Sonnentau und der Lungenenzi­an in den Gebieten. Zudem sei die Bedeutung der Moore und Sümpfe für den Klimawande­l groß, weil sie viel CO2 speicherte­n.

Der Nabu setzt sich für ein Umdenken auch in der Landwirtsc­haft ein, damit Acker- und Grünlandfl­ächen weniger entwässert werden. „Wir müssen dringend dafür sorgen, dass das Wasser in der Landschaft bleibt und Feuchtgebi­ete dadurch erhalten werden – als Lebensraum für Pflanzen und Tiere und als wichtiger natürliche­r Hilfsfakto­r gegen den Klimawande­l.“

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FOTO: NABU Moor- und Sumpflands­chaften werden in NRW weniger.

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