Stürmische Wetterlage hält an
DÜSSELDORF Starke Windböen haben am Wochenende die deutsche Nordseeküste getroffen. Nach einer schweren Sturmflut stand unter anderem der Hamburger Fischmarkt im Stadtteil St. Pauli unter Wasser. Das Sturmtief „Nadia“hat die örtlichen Feuerwehren im deutschen Norden auf Trab gehalten. In der Nacht zu Sonntag konnten Orkanböen mit Windgeschwindigkeiten von mehr als 120 Kilometer pro
Stunde gemessen werden. Auch die Niederlande waren von schweren Böen mit bis zu 110 Kilometern pro Stunde betroffen. Sturm „Corrie“ließ am Amsterdamer Flughafen Schiphol sämtliche Flüge ausfallen.
In den nächsten Tagen wird es windig bis stürmisch bleiben. Auch in Nordrhein-Westfalen führen die milden Temperaturen vermehrt zu Stürmen; ein erster Höhepunkt wurde am Montagmittag erreicht. Das bestätigt Ulrike Zenkner vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Essen.
„Es handelt sich um ein Tiefdruckgebiet, das über Südskandinavien und die Ostsee hierher gezogen ist.“Auch in den kommenden Tagen müsse mit stürmischen Böen gerechnet werden. „Es werden noch einige Tiefs mit Windfeldern über die Region ziehen.“Das sei nicht untypisch für diese Zeit, sagt Zenkner, besonders im Januar und Februar befinde sich das Wetter im Umschwung. Am Montag herrschte in ganz Nordrhein-Westfalen die vom DWD ausgerufene Warnstufe für markantes Wetter, also die zweite Warnstufe.
Grund für die vielen Tiefdruckgebiete, die momentan auf die Region zukommen, sei der Jetstream, sagt Björn Goldhausen, Meteorologe bei Wetter Online. „Das ist ein Starkwindband in großer Höhe, das die atlantische Polarluft von der wärmeren, milderen Luft trennt. An diesem Jetstream hängen viele Tiefdruckgebiete.“Das aktuelle Tief „Philine“wird womöglich Schnee in den Mittelgebirgen bringen, ansonsten bringt es in den kommenden Tagen in Nordrhein-Westfalen eher mildere Luft. Ganz im Gegenteil zum starken Wintereinbruch in den USA. „Es handelt sich um dasselbe Tief, das zuletzt in Teilen der Vereinigten Staaten für ein Schneechaos gesorgt hat. Bei uns wird das allerdings nicht der Fall sein“, sagt Goldhausen. Ihm zufolge sind diese Launen des Wetters zu dieser Jahreszeit nichts Ungewöhnliches: „Das hier ist eher Sturm der niedrigen Kategorie, daher nichts Wildes.“