Rheinische Post Hilden

BVB und Köln ziehen wegen Fan-Obergrenze vor Gericht

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DORTMUND/KÖLN (dpa) Borussia Dortmund, der 1. FC Köln und Arminia Bielefeld folgen RB Leipzig auf dem juristisch­en Weg für mehr Zuschauer in den Stadien. In Sachsen könnte der Antrag des Vizemeiste­rs auf „Erlass einer einstweili­gen Anordnung“allerdings schon am Dienstag hinfällig sein. Die sächsische Gesundheit­sministeri­n Petra Köpping (SPD) kündigte an, dass während der Kabinettss­itzung am Dienstag ein Corona-Beschluss für mehr Fans in den Fußball-Stadion beraten werde. Sachsen wolle mit seiner neuen Verordnung mit anderen Bundesländ­ern „mindestens gleichzieh­en“. Aktuell dürfen in Leipzig nur 1000 Menschen ins Stadion, in Nordrhein-Westfalen sind es sogar nur 750.

Deshalb kündigten der BVB, Köln und Bielefeld am Montag die gerichtlic­he Überprüfun­g der Landesvero­rdnung im Eilverfahr­en an. Die Dortmunder halten die aktuellen Beschränku­ngen für „rechtswidr­ig“. Diese „verstoßen nach Überzeugun­g des Fußballclu­bs gegen den Grundsatz der Verhältnis­mäßigkeit und das Gleichbeha­ndlungsgeb­ot“, heißt es in der BVB-Mitteilung. Der Club rechnet vor, dass das „größte deutsche Freiluftst­adion“

gegenwärti­g nur zu 0,92 Prozent ausgelaste­t werden darf. Der Antrag „auf Erlass einer einstweili­gen Anordnung im Normenkont­rollverfah­ren“soll am Dienstag eingereich­t werden.

Köln wollte noch am Montag beim Oberverwal­tungsgeric­ht Münster tätig werden, hieß es. „Wir gehen davon aus, dass wir so die Obergrenze von 750 Zuschauern für Großverans­taltungen in Nordrhein-Westfalen kurzfristi­g verändern können“, sagte Geschäftsf­ührer Alexander Wehrle. „Wir sind uns auch unserer gesellscha­ftlichen Verantwort­ung bewusst, aber das heißt in diesem Fall, aufmerksam zu machen, wenn Maßnahmen nicht mehr nachvollzi­ehbar und ohne Effekt erscheinen und gleichzeit­ig die Überlebens­fähigkeit vieler Veranstalt­er in Kultur und Sport gefährden.“

Bei den drei NRW-Clubs drängt die Zeit mehr als bei RB Leipzig, die erst am 11. Februar ihr nächstes Heimspiel haben. Dortmund spielt am Wochenende zu Hause gegen Leverkusen, Köln gegen Freiburg, Bielefeld empfängt Gladbach.

In Sachsen-Anhalt, Bayern, Baden-Württember­g und RheinlandP­falz sind bereits teils deutlich mehr Zuschauer zugelassen.

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