Rheinische Post Hilden

Die Tenniswelt feiert Nadal

Der neue Grand-Slam-Rekordsieg­er lässt offen, wie es diese Saison für ihn weitergeht.

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MELBOURNE (dpa) Von neuen Herausford­erungen wollte Rafael Nadal erst einmal nichts wissen. Müde und irgendwie auch unsicher blieb der Spanier nach einer „der größten Heldentate­n in der Geschichte des Sports“, wie die spanische Zeitung „As“seinen Australian-OpenTriump­h beschrieb, vage. „Ich weiß nicht, was in der Zukunft passieren kann“, gab Nadal am Montag zu: „Ich würde es lieben, zu versuchen, ein bisschen mehr zu spielen dieses Jahr.“

Er hat gezeigt, was auch mit 35 Jahren in seinem geschunden­en Körper steckt. Und dass er noch lange nicht genug hat. Offen bleibt aber, wie oft der Spanier in den kommenden Monaten auf der Tennis-Bühne zu sehen sein wird und was er künftig zu leisten imstande ist.

Im Wettstreit der „Big Three“hat der neue Rekord-Grand-Slam-Sieger zwar angesichts der Impffrage von Novak Djokovic und des maroden Körpers von Roger Federer nun (erst einmal) die besten Karten. Er könnte sogar der Einzige aus dem

Trio sein, der die French Open spielt. Und ja, sein historisch­er Erfolg hat ihm frische Energie und Zuversicht verliehen. Über seine Turnierpla­nung für die kommenden Wochen habe er noch nicht entschiede­n. „Ein bisschen mehr“lässt vieles offen. Schließlic­h bestritt der Mallorquin­er in der zweiten Jahreshälf­te 2021 nur zwei Matches. Seine Fußverletz­ung bedrohte seine schillernd­e Karriere, hielt jetzt aber dem Stress stand.

Am Montag brachte Nadal nach einer kurzen Nacht mit wenig Schlaf die letzten offizielle­n Termine in Melbourne hinter sich, ehe er seinen 21. Grand-Slam-Titel in der Heimat ein paar Tage auskosten wollte. Sein Körper fühle sich „nicht gut“an, räumte Nadal ein, als er am Nachmittag mit dem Norman Brookes Challenge Cup posierte. Dankbar nahm er einen Schirm als Schattensp­ender an, schwerfäll­ig setzte er sich am Amtssitz des Governors von Victoria auf den Rasen.

Bei der Siegerzere­monie nach dem packenden 2:6, 6:7 (5:7), 6:4, 6:4, 7:5 gegen den zehn Jahre jüngeren Russen Daniil Medwedew hatte Nadal einen Stuhl gebraucht. Erstmals seit Wimbledon 2007 war es ihm gelungen, einen 0:2-Satzrückst­and zu drehen. „Rafael Nadals Körper mag knirschen, aber seine Begierde bleibt ungedämpft. Der 35-Jährige war in Bestform, um seinen 21. Grand-Slam-Titel zu gewinnen, und es mag noch mehr geben, trotz seiner Verletzung­sgeschicht­e“, schrieb die englische Zeitung „The Guardian“.

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FOTO: AP Tennsistar Rafael Nadal.

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