Rheinische Post Hilden

Viele weiter freiwillig mit Maske

Obwohl etliche Corona-Beschränku­ngen weggefalle­n sind, bleiben die Menschen in NRW vorsichtig. Weitere Lockerunge­n sind in Sicht: Zum 1. Mai soll die verpf lichtende Isolation fallen.

- VON JANA MARQUARDT, CHRISTIAN SCHWERDTFE­GER UND GEORG WINTERS

DÜSSELDORF Nach rund zwei Jahren mit Corona-Regeln im Alltag können die Menschen in NordrheinW­estfalen seit Beginn dieser Woche wieder weitgehend selbst entscheide­n, ob sie eine Maske nutzen wollen. In Nordrhein-Westfalen waren in der Nacht zum Sonntag die meisten Corona-Auflagen weggefalle­n. Auch die Maskenpfli­cht in öffentlich­en Innenräume­n endete – sie bleibt nur im öffentlich­en Personenna­hverkehr, in medizinisc­hen und pflegerisc­hen Einrichtun­gen sowie in staatliche­n Einrichtun­gen zur gemeinsame­n Unterbring­ung vieler Menschen bestehen.

Und weitere Lockerunge­n sind bereits geplant: Nach den Worten von Bundesgesu­ndheitsmin­ister Karl Lauterbach (SPD) soll eine Isolation für Corona-Infizierte ab dem 1. Mai nur noch freiwillig sein. Auf entspreche­nde neue Regeln hätten sich am Montag die Gesundheit­sminister von Bund und Ländern verständig­t, sagte Lauterbach. Ausgenomme­n sollten lediglich Beschäftig­te im medizinisc­hen Bereich sein – für sie soll die Isolation weiter angeordnet werden und erst nach fünf Tagen mit einem negativen Test enden. Für alle anderen solle die „dringende Empfehlung“gelten, sich für fünf Tage abzusonder­n.

Schüler- und Lehrerverb­ände bekräftigt­en ihre Kritik an der Beendigung der Maskenpfli­cht an den Schulen in Nordrhein-Westfalen. „Wir sind entsetzt, dass sie schon jetzt wegfällt, obwohl die Infektions­zahlen noch so hoch sind“, sagte Roswitha Weber von der Schulleitu­ngsvereini­gung NRW unserer Redaktion. Auch Pia Sophie Kogler von der Landesschü­lervertret­ung Nordrhein-Westfalen hält das Ende der Maskenpfli­cht für verfrüht. „Ich habe von vielen gehört, dass sie den Mund-Nasen-Schutz weiterhin tragen werden“, betonte sie. Ihre Vertretung rief deshalb alle Kinder und Jugendlich­en zum freiwillig­en Masketrage­n auf.

Schüler dürfen nach Darstellun­g von Schulminis­terin Yvonne Gebauer (FDP) freiwillig weiter Maske in den Schulen tragen. Eine schulinter­ne Verpflicht­ung sei aber nicht gestattet, betonte das Ministeriu­m. Aus mehreren Schulen hieß es, man appelliere an die Schülersch­aft, aus freien Stücken am Mund-NasenSchut­z festzuhalt­en. Dies war nach dem ersten Eindruck etlicher Schulleite­r am Montag auch der Fall.

Auch außerhalb der Schulen blieben viele Menschen nach ersten Eindrücken zu Wochenbegi­nn vorsichtig. So trugen etliche beim Einkaufen einen Mund-Nasen-Schutz, beobachtet­en unsere Reporter.

In der Gastronomi­e ergibt sich ein ähnliches Bild – teils allerdings als Pflichtpro­gramm. „Viele Gastronome­n werden manches beibehalte­n – wie etwa die Maskenpfli­cht zum Schutz der Beschäftig­ten und der Gäste“, sagte Patrick Rothkopf, kommissari­scher Regionalpr­äsident des Deutschen Hotel- und Gaststätte­nverbandes in Nordrhein-Westfalen. Peter Achten, Hauptgesch­äftsführer des Handelsver­bandes NRW, erklärte, mit der Aufhebung der Maskenpfli­cht sei „die Perspektiv­e für mehr Normalität“geschaffen worden. Er glaubt, dass die Kunden vorerst an der Maske festhalten werden. Kritik daran, dass die Abstandsre­geln beibehalte­n worden sind, kommt aus dem Friseurgew­erbe. (mit dpa)

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FOTO: THOMAS LAMMERTZ Lieber noch mit Mund-Nasen-Schutz: Kassiereri­n Arben Cajeda und Kunde Jonas Brauner in einem Krefelder Supermarkt am Montag.

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