Thioune ärgert sich über die „zweiten Bälle“
DÜSSELDORF (jol) Wenn Sportvorstand Klaus Allofs und Sportdirektor Christian Weber während eines Trainings volle 20 Minuten lang intensiv mit Daniel Thioune diskutieren, dann fällt das schon etwas aus dem Rahmen. Die verspielte ZweiTore-Führung beim 2:2 in Karlsruhe hatte offenbar Gesprächsbedarf mit in den Montag gebracht.
Der Trainer konnte allerdings nach Abschluss der Spielersatz-Einheit für die Reservisten gleich den Hintergrund für die ungewöhnlich tiefgehende Diskussion liefern. „Klaus und ich hatten vorher noch keine Gelegenheit, näher über das Spiel zu sprechen“, erklärte Thioune. „Das habe ich schon immer sehr gerne, wenn Spieler, die nicht dabei waren, ein Spiel aus ihrer Sicht bewerten. Und von Klaus als Kopf des Ganzen erwarte ich dann auf jeden Fall, dass er sein Feedback gibt.“
Inhaltlich hätten Allofs und Thioune bei der Analyse weitgehend auf derselben Welle gefunkt, berichtete der Trainer. Dabei war es es dem 47-Jährigen wichtig, dass sich das Unheil, das nach dem Anschlusstreffer durch Marvin Wanitzeks Foulelfmeter zum 1:2 über Fortuna hereinbrach, bereits in der grundsätzlich überlegen geführten ersten Spielhälfte angedeutet habe.
„Die Themen waren schon vor der Pause da“, betonte Thioune, „dass wir Probleme mit dem zweiten Ball bekommen haben. Schon da hat Karlsruhe oft versucht, lang auf Philipp Hofmann zu spielen, und wir sind nicht gut auf die zweiten Bälle gefallen. In der zweiten Halbzeit wollten wir dann zu sehr verwalten, statt es produktiv anzugehen.“Viele einfache Ballverluste hätten dann ihr übriges getan, „und dann haben wir sie mit dem dummen Fehler vor dem 1:2 ins Spiel zurückgeholt“.
Bei aller Kritik hätten sich die Themen schon ein wenig verändert seit seinem Amtsantritt. „Als ich gekommen bin, hieß es: Wir schießen keine Tore und gewinnen keine Spiele. Jetzt haben wir das Thema, dass wir von sieben Spielen unter meiner Regie alle hätten gewinnen können.“