Rheinische Post Hilden

Streit um ausgeblieb­ene Altschulde­nlösung

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DÜSSELDORF (maxi) Während sich die Parteien im Plenum einen erbitterte­n Schlagabta­usch zum Thema überschuld­ete Kommunen lieferten, haben mehrere Bürgermeis­ter und Kämmerer des Aktionsbün­dnisses „Für die Würde unserer Städte“mit einem zehn Meter hohen Gasballon auf der Wiese vor dem NRWLandtag demonstrie­rt. Die Demonstran­ten kritisiert­en, dass NRW das letzte Bundesland sei, das keine Altschulde­nlösung auf Landeseben­e gefunden habe. Brandenbur­g, Hessen, Mecklenbur­g-Vorpommern, Niedersach­sen und das Saarland hätten solche Lösungen bereits umgesetzt, Rheinland-Pfalz habe sie gerade auf den Weg gebracht.

Im Landtag griffen vor allem Vertreter von SPD und Grünen Kommunalmi­nisterin Ina Scharrenba­ch (CDU) scharf an. Die hatte im Interview mit unserer Redaktion eine Lösung angekündig­t, die sowohl die Altschulde­n als auch nötige Investitio­nen adressiere. Diese müsse schnell in der kommenden Legislatur­periode um gesetzt werden.

Die Finanzexpe­rtin der Grünen, Monika Düker, sagte: „Wenn man sechs Wochen vor der Wahl einen Vorschlag in wenigen Wochen vorlegen will, dann will man eines: diesen nicht umsetzen.“Diesen Cliffhange­r gebe es in TV-Seifenoper­n, aber nicht in der Politik. „Das Verschiebe­n in die nächste Legislatur­periode ist Ihr Offenbarun­gseid.“Düker warf Scharrenba­ch vor, den Kommunen nicht nur nicht aus der Altschulde­nproblemat­ik geholfen zu haben. „Sie haben sie mit den Corona-Kosten weiter in die Schuldensp­irale getrieben. Da hilft ihr Schönreden nichts mehr.“Der SPD-Politiker Stefan Kämmerling warf Scharrenba­ch Empathielo­sigkeit gegenüber der Kommunen und Ankündigun­gspolitik vor.

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