Rheinische Post Hilden

STATISTIK ZUM SPIEL

Im Viertelfin­al-Hinspiel der Champions League müssen sich ideenlose Münchner 0:1 in Spanien geschlagen geben.

- VON KLAUS BERGMANN UND STEFAN TABELING

VILLARREAL (dpa) Im kleinen Fußball-Hexenkesse­l von Villarreal hat sich ein völlig indisponie­rter FC Bayern eine große Champions-LeaguePann­e geleistet. Beim 0:1 (0:1) am Mittwochab­end hatte der deutsche Meister sogar noch jede Menge Dusel, sonst wäre das Traum-Halbfinale gegen Jürgen Klopps FC Liverpool, der tags zuvor seine Pflichtauf­gabe bei Benfica Lissabon mit 3:1 gelöst hatte, in noch weitere Ferne gerückt. Im Rückspiel am kommenden Dienstag müssen die diesmal auch offensiv ideenlosen Münchner gegen den spanischen Europa-League-Sieger mal wieder ihre Heimstärke ausspielen, um den drohenden Viertelfin­al-K.o. doch noch abzuwenden. Der Niederländ­er Arnaut Danjuma versetzte die 23.500 Zuschauer mit seinem Tor in der achten Minute früh in Euphorie.

Großes Glück hatten die Bayern, dass ein ganz krummes Tor von Francis Coquelin nach Videobewei­s wegen Abseits nicht anerkannt wurde (41.). Nach der Pause schoss Gerard Moreno an den Pfosten (53.). Erstmals nach viereinhal­b Jahren verloren die zeitweise taumelnden Bayern wieder ein Auswärtssp­iel in der Champions League - und wie beim 0:3 bei Paris Saint-Germain im September 2017 hieß der gegnerisch­e Trainer wieder Unai Emery.

„Das sind die Wochen, auf die sich alle unsere Spieler freuen. Jetzt geht es darum, die Titel zu gewinnen. Jetzt ist jedes Spiel ein Endspiel. Darauf arbeiten wir das ganze Jahr hin, so eine Situation zu haben“, hatte Bayerns Vorstandsc­hef Oliver Kahn beim Streamingd­ienst Dazn seine

Vorfreude auf die heißen Wochen ausgedrück­t. Groß war der Spaßfaktor im engen Estadio de la Ceramica aber nur für die Gastgeber, denn der Außenseite­r aus Villarreal erwies sich als der unangenehm­e Gegner. Kompakt stehend mit zwei Viererkett­en und dazu in der Offensive technisch gut ausgestatt­et, stellten die ganz in gelb spielenden Spanier den FC Bayern vor erhebliche

Probleme.

Erst recht nach dem frühen Führungsto­r, den der zuletzt in der Nationalel­f glänzende Jamal Musiala mit einem Fehler eingeleite­t hatte. Über Giovani Lo Celso gelangte der Ball zu Daniel Parejo, dessen Schussvers­uch Danjuma mit seinem sechsten Königsklas­sen-Tor in dieser Saison zur Führung ins Tor lenkte. Musiala hatte in der Startelf Leon Goretzka

ersetzt, der beim 4:1 in Freiburg gerade erst sein Comeback gegeben hatte.

Von Beginn an durfte auch Außenverte­idiger Alphonso Davies auflaufen, der nach seiner langwierig­en Herzmuskel­entzündung infolge einer Corona-Erkrankung sein Comeback gab und in diesem Jahr erstmals zum Einsatz kam. Der Kanadier verhindert­e in der zweiten

Halbzeit mit einer starken Abwehrakti­on das zweite Gegentor (57.).

Die Münchner kamen wie schon im Achtelfina­l-Hinspiel bei RB Salzburg (1:1) in der ersten Halbzeit überhaupt nicht in Schwung – weder über außen noch im Zentrum. Es fehlte an Präzision, Schnelligk­eit und Überraschu­ngsmomente­n. Nicht ein gefährlich­er Torabschlu­ss sprang in den ersten 45 Minuten für den Bundesliga-Spitzenrei­ter heraus, der in den ersten acht Champions-League-Spielen noch 30 Tore erzielt hatte.

Und beinahe wäre es für die Nagelsmann-Elf noch schlimmer gekommen. Eine verunglück­te Flanke von Coquelin senkte sich kurz vor der Pause ins Bayern-Tor (41.). Doch der Video-Schiedsric­hter hatte eine Abseitspos­ition des Franzosen gesehen.

Die Verärgerun­g stand Nagelsmann ins Gesicht geschriebe­n. Bei einem Pfostensch­uss von Moreno hatten die Münchner wieder großes Glück (53.). Und dann patzte auch noch Neuer. Der Keeper spielte Moreno in Höhe des Mittelkrei­ses den Ball in die Füße, doch der Spanier verfehlte mit einem 50-Meter-Schuss knapp das leere Tor (62.).

 ?? FOTO: ALBERTO SAIZ ?? Kein Durchkomme­n: Bayerns Alphonso Davies (r.) im Duell mit Villarreal­s Giovani Lo Celso.
FOTO: ALBERTO SAIZ Kein Durchkomme­n: Bayerns Alphonso Davies (r.) im Duell mit Villarreal­s Giovani Lo Celso.

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