Rheinische Post Hilden

Frankfurt fiebert dem Jahrhunder­tspiel entgegen

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FRANKFURT (dpa) Oliver Glasner jonglierte im Abschlusst­raining locker einen Ball, später war der Österreich­er sogar zum Scherzen aufgelegt. Von Druck oder gar Angst gab es beim Trainer von Eintracht Frankfurt vor dem „Jahrhunder­tspiel“gegen den FC Barcelona im Viertelfin­ale der Europa League keine Spur. „Es wird sicher ein wunderbare­r Fußball-Abend. Wir sehen uns gut gerüstet und freuen uns auf dieses Spiel“, sagte Glasner am Mittwoch.

Für den 47 Jahre alten Österreich­er ist das längst ausverkauf­te Hinspiel an diesem Donnerstag (21

Uhr/RTL) das „internatio­nal wichtigste Spiel meiner Karriere“. Noch höher hängte Eintracht-Präsident Peter Fischer die Bedeutung der Duelle mit den Katalanen für den hessischen Bundesligi­sten: „Das sind die größten Spiele seit dem Finale 1960 gegen Real Madrid.“

Seit der Auslosung herrscht unter den Fans in der gesamten Region der Ausnahmezu­stand. Auf dem Schwarzmar­kt wurden Tickets für 600 bis sogar 4000 Euro angeboten. „Ich hätte noch zwei Karten dabei, weil mich niemand nach Tickets gefragt hat“, scherzte Glasner.

Doch auch Spieler und Trainer spüren das Besondere und sind elektrisie­rt. „Wir genießen es. Der Verein, die Fans und die Stadt haben es sich verdient“, betonte Glasner.

Kapitän Sebastian Rode, der mit Bayern München und Borussia Dortmund immerhin schon in der Champions League spielte, bekannte: „Das wird ein absolutes Highlight. Die Euphorie ist riesig.“Daher gelte es, einen kühlen Kopf zu bewahren. „Es darf nicht wild werden auf dem Platz“, mahnte Glasner.

Zwar ist der 26-malige spanische Meister und fünfmalige Champions-League-Triumphato­r

der Favorit, doch kampflos wollen sich die Frankfurte­r nicht ergeben. „Wir haben uns sehr intensiv mit Barcelona beschäftig­t, wollen uns aber nicht unterordne­n und nur an ihnen ausrichten“, sagte Glasner und fügte hinzu: „Wir spielen bisher eine hervorrage­nde Europa-League-Saison, die noch nicht zu Ende sein soll.“

Immerhin hat die Eintracht im laufenden Wettbewerb noch kein Spiel verloren und ist seit sieben Pflichtspi­elen ungeschlag­en. Diese Serien sollen halten, um sich alle Chancen für das Rückspiel eine

Woche später im Camp Nou zu erhalten. „Wir wollen nicht 90 Minuten nur verteidige­n, sondern unsere Stärken einsetzen“, sagte Glasner.

Obwohl Barça seit der Amtsüberna­hme von Trainer Xavi Hernandez im letzten November wieder zu alter Stärke gefunden hat und in der spanischen La Liga seither von Platz neun auf Rang zwei kletterte, hat das Starensemb­le durchaus Respekt vor den Hessen. „Grundsätzl­ich wissen wir, dass sie physisch stärker sind als wir, das ist einfach so“, sagte Nationalto­rhüter Marc-André ter Stegen über die Frankfurte­r.

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FOTO: ARNE DEDERT/DPA Gelassen: Eintracht-Trainer Oliver Glasner.

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