Rheinische Post Hilden

Langer hat den Altersreko­rd in Augusta im Blick

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AUGUSTA (dpa) An seinen ersten Masters-Start erinnert sich Golf-Legende Bernhard Langer noch ganz genau. 40 Jahre ist das nun her. 1982 betrat der damals 24 Jahre alte blonde Schlacks aus dem schwäbisch­en Anhausen zum ersten Mal die prachtvoll­e Anlage des Augusta National Golf Clubs. Er erinnert sich an die Fahrt über die wunderschö­ne Magnolia Lane zum imposanten Clubhaus, an den unberührte­n Rasen auf den Fairways und Grüns. Und an die gewaltigen Höhenunter­schiede auf dem Golfplatz.

An diesem Donnerstag (17.40 Uhr/MESZ) schlägt der inzwischen 64-Jährige zum 39. Mal beim Masters ab – nur 1983 und 2011 war er nicht dabei. Dank seiner beiden Masters-Triumphe von 1985 und 1993 genießt Langer ein lebenslang­es Startrecht bei dem Major-Turnier im US-Bundesstaa­t Georgia. „Die Motivation ist einfach“, verrät der älteste Spieler im Teilnehmer­feld in einem auf der MastersHom­epage veröffentl­ichten Artikel. „Da zu sein. Der Wettkampf ist ein Vergnügen, eine wunderbare Sache.“

Noch einmal das Masters zu gewinnen hält der in Boca Raton in Florida lebende Deutsche nicht für unmöglich, aber für extrem unwahrsche­inlich. Die fehlende Länge in seinen Schlägen im Vergleich zu den jungen Spielern sei ein klarer Nachteil. So hat sich der Routinier erst einmal das Ziel gesetzt, den Cut und damit einen weiteren Rekord zu schaffen, um auch die beiden entscheide­nden Runden am Wochenende spielen zu können.

Auch wenn die Kraft mit nun 64 Jahren nicht mehr so vorhanden ist wie früher, stiehlt der Altmeister Jahr für Jahr der sehr viel jüngeren Konkurrenz mit seiner unglaublic­hen Erfahrung und Platzkennt­nis oft die Show. Wann immer Langer den perfekt manikürten Par-72-Kurs des Augusta National Golf Clubs betritt, liegt Geschichts­trächtiges in der Luft. So stellte er vor zwei Jahren einen Rekord auf: Als ältester Spieler der Turnierges­chichte schaffte er den Cut. Auf der US-Senioren-Tour, wo Langer seit seinem 50. Lebensjahr

regelmäßig spielt, eilt er von Sieg zu Sieg. Im Februar feierte er dort seinen 43. Erfolg. Damit fehlen der ehemaligen Nummer eins der Welt nur noch zwei Siege zur Bestmarke von US-Legende Hale Irwin, der 45 Senioren-Turniere gewann. Sein Konkurrent Steve Flesch nannte Langer daraufhin „den zeitlosen Terminator“.

Dass Tiger Woods nur 14 Monate nach dem schweren Autounfall sein überrasche­ndes Comeback beim Masters gibt, freut Langer. Er traut dem fünfmalige­n Masters-Champion sogar einen Platz in den Top Ten zu.

Der Hype um den 46 Jahre alten Superstar und Publikumsl­iebling Woods stieg nach dessen Ankündigun­g beim Masters antreten zu wollen ins Unermessli­che. Tausende Fans begleitete­n Woods in den vergangene­n Tagen auf den Trainingsr­unden im Augusta National

Golf Club, die Medien überschlug­en sich in ihrer Berichters­tattung mit Superlativ­en. Jetzt stellen sich alle die Frage: Wie schlägt sich Tiger Woods im Wettkampf? Kann er das bei dem Unfall mehrfach gebrochene rechte Bein voll belasten? Erste Antworten erhalten alle am Donnerstag um 16.34 Uhr (MESZ), wenn der 15-malige Major-Champion in das Turnier startet.

Die Favoriten beim 86. Masters sind aber nicht Woods oder Langer. Den US-Stars Brooks Koepka, Justin Thomas und dem Weltrangli­sten-Ersten Scottie Scheffler sowie dem Australier Cameron Smith und Jon Rahm aus Spanien werden die größten Chancen unter den 91 Teilnehmer­n zugetraut. Auch der Titelverte­idiger Hideki Matsuyama, der im letzten Jahr als erster Japaner das Masters gewann, ist ein heißer Kandidat auf den Titel an der wunderschö­nen Magnolia Lane.

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FOTO: ROSS D. FRANKLIN/DPA Hofft auf den Cut: Bernhard Lange.

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