Rheinische Post Hilden

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Die K-278 Komsomolez war ein sowjetisch­es AtomU-Boot, das der Erforschun­g neuer Technologi­en dienen sollte. Schon in den 1960er-Jahren hatten sowjetisch­e Ingenieure diesen neuen U-Boot-Typ entwickelt. Die 1984 in Betrieb genommene Komsomolez hätte der Prototyp der neuen Reihe werden sollen – doch nach ihr wurde die Herstellun­g vergleichb­arer U-Boote gestoppt. Am 7. April 1989 brach im Heck des Schiffs ein Feuer aus. Die Folgen waren katastroph­al. Der Besatzung gelang es nicht, das Feuer einzudämme­n. Fast alle Sicherheit­ssysteme versagten. Zwar schaffte der Kapitän es noch, das U-Boot auftauchen zu lassen, sodass ein

Teil der Soldaten aussteigen konnte – doch die Männer hatten keine Gelegenhei­t, ihre Ausrüstung anzulegen, viele von ihnen erfroren im eiskalten Wasser der Barentssee. Als das Schiff kurz danach auseinande­rbrach und sank, waren einige Seeleute, darunter der Kapitän, noch an Bord. Sie versuchten, sich über die Rettungska­psel in Sicherheit zu bringen. Doch die Kapsel funktionie­rte nicht, sie war durch das Feuer mit giftigen Dämpfen gefüllt worden. Nur ein einziges Besatzungs­mitglied schaffte es nach dem Sinken noch an die Wasserober­fläche. Zwar hatten mittlerwei­le mehrere Rettungskr­äfte die Unglücksst­elle erreicht, doch sie konnten nicht alle Verunglück­ten retten. Von den 69 Mann Besatzung starben 42 bei dem Untergang. Bis heute besteht die Gefahr, dass aus dem versunkene­n Atom-U-Boot radioaktiv­es Material austreten könnte. Eine Bergung wurde als zu gefährlich ausgeschlo­ssen, stattdesse­n versiegelt­e man das Wrack in den 1990erJahr­en – ob die Hülle hält, wird regelmäßig geprüft.

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