Rheinische Post Hilden

TB Wülfrath vergibt den ersten Matchball

Die Heimnieder­lage der TBW-Handballer­innen gegen den 1. FC Köln 01/07 lässt an Deutlichke­it nichts zu wünschen übrig. Deshalb bangt die Mannschaft von Michael Cisik weiter um den Verbleib in der Dritten Liga.

- VON BIRGIT SICKER

TB Wülfrath – 1. FC Köln 01/07 (Frauen) 20:27 (9:13). Frust und Enttäuschu­ng standen den TBW-Handballer­inen nach dem Abpfiff der Drittliga-Begegnung deutlich ins Gesicht geschriebe­n. Mit einem Sieg wollten die Gastgeberi­nnen den Klassenerh­alt vorzeitig perfekt machen, doch das Unterfange­n misslang auf ganzer Linie. „Wor wollten mutig, aggressiv und schnell spielen, aber davon war nichts zu merken“, stellte Michael Cisik verärgert fest. Der Wülfrather Chefcoach schob hinterher: „Die Kölnerinne­n haben genau diese Tugenden auf die Platte gebracht und Verantwort­ung übernommen. Kompliment, das haben sie gut gemacht – wir hatten nicht den Hauch einer Chance.“Während der Kontrahent jetzt sicher in der Dritten Liga bleibt, vergab der TBW seinen ersten Matchball und muss nun nächsten Dienstag im Duell gegen Fortuna Düsseldorf das Versäumte nachholen.

Nur einmel lagen die Gastgeberi­nnen in Führung, und das gleich zu Beginn, als Anja Tanzhaus nach 46 Sekunden zum 1:0 traf. Doch dann übernahmen die Kölnerinne­n das Kommando, glichen zum 1:1 aus und lagen wenig später mit 2:1 (4.) vorne. Nach dem 2:2 durch Friederike Büngeler setzen sich die Gäste auf 5:2 (8.) ab. Zwar schafften die TBW-Handballer­innen durch Paula Stausberg noch einmal den Ausgleich zum 5:5 (17.), doch danach war es zusehends um ihre Herrlichke­it geschehen. Mit vier Toren in Folge verschafft­e sich der 1. FC erstmals einen deutlicher­en Vorsprung und führte zur Pause mit 13:9.

Nach dem Wiederanpf­iff schöpften die rund 100 Zuschauer in der MTC-Halle noch einmal Hoffnung, denn der TBW verkürzte auf 12:14 (32.) und hatte auch beim 13:16 (36.) und 14:17 (37.) noch Sichtkonta­kt.

Doch die Kölnerinne­n ließen sich nicht von ihrem Weg abbringen, behauptete­n ihren Vorsprung, den sie schließlic­h von 20:16 (44.) auf 23:16 (50.) ausbauten. Am Ende feierten sie einen souveränen Sieg und machten den Verbleib in der Dritten Liga vorzeitig fest.

Wülfrath hingegen muss weiter bangen. „Viele Fahrkarten, Fehlpässe und Ballverlus­te, dazu haben wir in der Abwehr nicht konsequent zugepackt – das ärgert mich ungemein“, machte Cisik aus seinen Gefühlen kein Hehl und stellte in seiner schonungsl­osen Analyse fest: „Das Team war heute ziemlich überforder­t, die Stützen der Mannschaft haben nicht ihre Leistung gebracht. Köln dagegen hat den Willen gezeigt, dieses Spiel zu gewinnen. Wir waren bemüht, aber nicht in der Lage, die Partie zu drehen und zu bestimmen. Natürlich hatten wir mit dem unglücklic­hen Kopftreffe­r bei Torfrau Lisa Klanz auch etwas Pech, aber das sind Dinge, die man abhaken muss.“Wenig später blickte der Chefcoach jedoch schon wieder nach vorne: „Morgen ist ein neuer

Tag. Wir werden alles daran setzen, die Chance, die uns noch bleibt, zu nutzen.“

Den zweiten Matchball für den TBW gibt es also nächste Woche ebenfalls in eigener Halle. Bis dahin hat der 1. FSV Mainz 05 II seine Partien gegen den TuS Königsdorf und die HSG Gedern/Nidda absolviert – mit zwei Siegen zieht der Verfolger nach Punkten mit Wülfrath gleich und im schlimmste­n Fall hat das Cisik-Team dann ein echtes Endspiel gegen den Lokalrival­en Fortuna Düsseldorf.

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RP-FOTO: ACHIM BLAZY Sinnbildli­ch: Friederike Büngeler und ihre Mannschaft­skameradin­nen waren nach dem Abpfiff am Boden zerstört.

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