Amerika-Gipfel beginnt nach Streit um Gästeliste
LOS ANGELES (dpa) Nach einem diplomatischen Tauziehen um die Teilnehmerliste hat US-Präsident Joe Biden am Mittwoch das IX. Gipfeltreffen der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) in Los Angeles eröffnet. Bis zum Freitag wollen die Vertreter aus 31 Staaten aus Nord-, Mittel- und Südamerika sowie der Karibik nun über die drängenden Themen der Region wie Migration, wirtschaftlicher Aufbau nach der Corona-Pandemie, Gesundheitsversorgung, Lebensmittelsicherheit und Klimawandel beraten. Es ist der erste Amerika-Gipfel in den USA seit dem ersten Treffen in diesem Format 1994 in Miami.
Biden will das Treffen dazu nutzen, den Beziehungen zwischen Nord-, Mittel- und Südamerika einen neuen Impuls zu geben. Auf dem Gipfel sollen eine Reihe von Initiativen zu Migration, Energie und Klimawandel angestoßen werden. Allerdings lag der Fokus zuletzt vor allem auf der Frage, wer überhaupt zu dem Gipfel in Kalifornien kommt. Die US-Regierung lud die Präsidenten der autoritär geführten Staaten Kuba, Venezuela und Nicaragua nicht ein. Mehrere linke Regierungschefs wie Mexikos Präsident Andrés Manuel López Obrador sagten daraufhin ihre Teilnahme ab. Gerade die Absage Mexikos ist eine diplomatische Schlappe für Biden. Der US-Präsident braucht das Land, um die massive Migration Richtung USA einzudämmen.