Rheinische Post Hilden

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dem heutigen Thailand, hatte König Ananda Mahidol nur wenig Zeit verbracht. Der Sohn des Prinzen Mahidol Adulyadej und der Bürgerlich­en Mom Sangwal wurde 1925 in Deutschlan­d geboren. Es schien unwahrsche­inlich, dass er jemals den Thron besteigen würde. Sein Vater hatte zwei ältere Brüder, außerdem hatte er eine Frau geheiratet, die selbst nicht dem Adel angehörte. Die Familie lebte in verschiede­nen Ländern, neben Deutschlan­d auch in den USA und in Großbritan­nien. Anandas ältere Schwester Galyani war 1923 in London zur Welt gekommen, sein jüngerer Bruder Bhumibol wurde 1927 in den

USA geboren. 1928 kehrte die Familie vorübergeh­end nach Siam zurück. Nachdem der Vater überrasche­nd gestorben war, entschied die Mutter, in die Schweiz zu ziehen, wo die Kinder ihre Schulzeit verbringen sollten. Daran änderte sich auch nichts, als Ananda Mahidol nach dem Tod seines kinderlose­n Onkels den Thron erbte. Der erst neunjährig­e König blieb in der Schweiz, ein Regentscha­ftsrat übernahm stellvertr­etend die Herrschaft. Erst 1945 kehrte Ananda nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs auf Wunsch der Regierung nach Thailand zurück. Am 9. Juni 1946 wurde er tot in seinem Hotelzimme­r aufgefunde­n. Er war an einer Schussverl­etzung gestorben. Bis heute ist unklar, ob es sich um einen Unfall beim Hantieren mit einer Waffe, um Selbsttötu­ng oder um einen Anschlag handelte. Anandas Nachfolger wurde noch am selben Tag Bhumibol. Er blieb bis zu seinem Tod 2016 König von Thailand und war damit das am längsten amtierende Staatsober­haupt der Welt.

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