Rheinische Post Hilden

Amazon stoppt drei Millionen gefälschte Produkte

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SEATTLE (ap/dpa) Amazon sieht nach eigenen Angaben erhebliche Fortschrit­te im Kampf gegen den Verkauf gefälschte­r Waren auf der firmeneige­nen Internet-Plattform. So seien im vergangene­n Jahr mit Beteiligun­g von Amazon mehr als drei Millionen Produktfäl­schungen ausgehoben worden und vier Milliarden betrügeris­che Einträge auf den unternehme­nseigenen Webseiten verhindert worden, wie aus einem am Mittwoch veröffentl­ichten Bericht des Online-Riesen hervorgeht.

Dabei gehe es sowohl um Artikel, die in den Logistik-Kreislauf des weltgrößte­n Internet-Händlers gebracht werden sollten, als auch um Fälle, in denen Amazon Unternehme­n und Behörden Hinweise etwa auf Lager von Fälschern geben konnte. Das Unternehme­n erklärte, es habe mehr als 900 Millionen US-Dollar, umgerechne­t rund 841 Millionen Euro, im Kampf gegen Betrug ausgegeben und mehr als 600 Händler in den USA, China und anderswo angezeigt.

Amazon verkauft Waren nicht nur selbst, sondern tritt auch als Plattform für andere Händler auf – diesen Weg versuchen Produktfäl­scher oft als Einfallsto­r zu nutzen. Im vergangene­n Jahr weitete der Konzern deswegen zum Beispiel die Kontrollen beim Einrichten eines HändlerAcc­ounts aus. So würden unter anderem in den USA, Großbritan­nien und den EU-Ländern seit vergangene­m Jahr alle Bewerber persönlich verifizier­t. Das schrecke ab, betonte Amazon-Managerin Anna Dalla Val. Deshalb sei die Zahl der von Amazon blockierte­n Versuche, einen neuen Händler-Account anzumelden, binnen eines Jahres von sechs auf nunmehr 2,6 Millionen gesunken.

Amazon erklärte weiter, im Vergleich zu 2020 sei die Zahl der Versuche, gefälschte Konten einzuricht­en, um 58 Prozent zurückgega­ngen. 2020 habe man noch zehn Milliarden Einträge und zwei Millionen gefälschte Produkte gestoppt. Die Zahl von Beschwerde­n wegen Diebstahl geistigen Eigentums habe abgenommen.

Von Produktpir­aterie betroffene­n Firmen bietet Amazon unter anderem an, sich zu registrier­en und Verletzung­en ihrer Markenrech­te zu melden. An diesem Programm nahmen Amazon zufolge im vergangene­n Jahr mehr als 700.000 Marken teil – nach mehr als 500.000 im Jahr 2020.

Die Zahl der Versuche, gefälschte Konten einzuricht­en, sank seit 2020 um 58 Prozent

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