Popp will mit DFB-Frauen wieder Respekt verbreiten
DÜSSELDORF Alexandra Popp entschuldigte sich am Mittwoch für die Verspätung, ein wichtiger Gast habe beim Mittagessen gesessen und sie wollte doch wenigstens ein paar Gedankengänge anstoßen. Dies sei ihr hoffentlich gelungen, merkte die deutsche Frauen-Fußball-Nationalspielerin an. Der wichtige Gast war DFB-Präsident Bernd Neuendorf, der sich unter anderem bei Popp Anregungen abholte, wie der FrauenFußball in Deutschland denn nach vorn gebracht werden könne. Unter anderem, indem „man gerade in unserem letzten Spiel vor der EM in Erfurt da noch einiges bewirken kann, um das Stadion im Optimalfall ansatzweise vollzukriegen“, sagte die 31-Jährige vom VfL Wolfsburg in einer Video-Schalte.
Denn gut einen Monat vor dem Start der Europameisterschaft in England herrscht in Deutschland noch keine große Vorfreude auf das Turnier. Deshalb sei es wichtig, „gesehen zu werden“, wie Popp er formulierte. Und Neuendorf versprach laut der Nationalspielerin, dass er dies vorantreiben wolle – und auch in England Präsenz zeigen wird als Unterstützung für das Team.
Am Ende sind die Frauen aber selbst dafür verantwortlich, eine positive Geschichte zu schreiben. Denn in den vergangenen Jahren spielten die DFB-Frauen nicht mehr auf „einem optimalen Niveau“, wie Popp es nannte. Bei der EM (6. Juli bis 31. Juli) soll das aber wieder anders aussehen. Schon jetzt würde man beim ersten Lehrgang ohne viele Spielerinnen sehen, dass der Konkurrenzkampf das Niveau anhebe. „Es ist intensiv, es geht heiß her“, sagte die gebürtige Wittenerin. „Die individuelle Qualität im Kader ist hoch. Wir müssen nun sehen, dass wir das als Mannschaft zusammenbringen und mit einer positiven Arroganz und mit Selbstbewusstsein in die Spiele gehen“, sagte Popp. „Wir wollen wieder dahinkommen, dass die Gegnerinnen Angst davor haben, gegen Deutschland zu spielen.“