„Ohne die Helfer wäre er jetzt tot“
Unendlich dankbar ist Beata Zielkens: Mehrere Hildener haben ihrem Schwiegervater am Samstag auf dem alten Markt das Leben gerettet.
HILDEN Der Tag begann so schön und endete in einem Albtraum: Vergangenen Samstag musste Beata Zielkens Schwiegervater auf dem alten Markt in Hilden wiederbelebt werden. Was sie beeindruckt hat: Die Hilfsbereitschaft vieler Menschen – und dafür möchte sie sich bedanken. Sie ist sich sicher: „Ohne die Helfer wäre er jetzt tot.“Da sie die Sozialen Medien nicht nutzt, hat sie sich bei unserer Redaktion gemeldet – „in der Hoffnung, dass unser Dank die Helfer erreicht“, erklärt sie.
Beata Zielkens, ihr Mann, ihre beiden Kinder, ein Freund der Tochter und der Schwiegervater haben sich vergangenen Samstag auf dem alten Markt verabredet. Das Lieblingsrestaurant
des 84-Jährigen sei der Markt 10, erzählt Beata Zielkens. Es gibt Salate und Herrentoast.
Plötzlich verschluckt sich ihr Schwiegervater am Essen und bekommt keine Luft mehr. „Meine Tochter hat ihm auf den Rücken geklopft“, erinnert sich die Hildenerin. Dann wendet sie den Heimlich-Griff an – doch ohne Erfolg. Ihr Schwiegervater bricht zusammen. Einige Familienmitglieder fallen in eine Art Schockstarre, können deswegen nicht helfen, erinnert sich Beata Zielkens. Ihr Ehemann beginnt sofort mit der Mund-zu-Mund-Beatmung.
In diesem Moment kommen Gäste sowie Passanten hinzu und helfen. Einer übernimmt die HerzdruckMassage, ein anderer ruft den Notarzt, wieder andere kümmern sich um die Angehörigen, der Wirt holt
Decken, um die Gaffer, die es leider auch gibt, vom Gaffen abzuhalten, berichtet Beata Zielkens. In dieser schrecklichen Situation unterstützen die Gäste und die Passanten die Familie, wo es nur geht.
Auch Tage später geht Beata Zielkens noch ein Herz auf, wenn sie daran denkt: „Wir möchten euch Helfern von ganzem Herzen für euren Einsatz, Trost, Zuspruch und Unterstützung danken.“So etwas sei nicht selbstverständlich, gerade nach der schwierigen Corona-Zeit, in der sich alle ein wenig voneinander entfernt hätten.
Nach wenigen Minuten trifft der Rettungsdienst am alten Markt ein und transportiert den Schwiegervater ins Krankenhaus. Dort muss er in der Nacht noch einmal reanimiert werden, sagt Beata Zielkens. Er sei zwischenzeitlich ins künstliche Koma versetzt worden, wäre nun aber wieder ansprechbar. „Ob alles gut ist und wie es weitergeht, wissen wir noch nicht“sagt sie.
Die Hilfsbereitschaft der Menschen hat die Hildenerin tief bewegt. „Da am Samstag alles so schnell verlief und wir unter Schock standen, konnten wir uns bei niemandem bedanken“, sagt sie. Das holt sie hiermit nach: „Dank eurer Hilfe werden wir vielleicht noch einige schöne Stunden mit diesem geliebten Menschen verbringen können. Von ganzem Herzen: Danke!“