Dieselpreis klettert wieder über die Zwei-Euro-Marke
MÜNCHEN (dpa) Diesel kostet erstmals seit der Steuersenkung im bundesweiten Tagesdurchschnitt wieder mehr als zwei Euro. Für den Mittwoch meldete der ADAC am Donnerstag einen Wert von 2,007 Euro pro Liter. Das sind 1,5 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für die Sorte E10 stagnierte bei 1,948 Euro.
Diesel ist damit schon fast wieder so teuer wie vor der Steuersenkung am 1. Juni, die bei dieser Kraftstoffsorte 16,7 Cent pro Liter ausmachte. Zum Preis des 31. Mai fehlten nur noch 3,7 Cent. Die Entwicklung gehe in die absolut falsche Richtung, sagte ein ADAC-Sprecher: „Die Preise sollten runter, nicht rauf.“
Ifo-Präsident Clemens Fuest warnte vor unberechtigter Empörung: „Im Moment wird viel geschimpft. Aber die Preise steigen auch auf den Weltmärkten“, sagte er auf der Ifo-Jahresversammlung in München. Nach der Steuersenkung seien die Preise an den deutschen Tankstellen deutlich gesunken. Erstaunlich sei allerdings, dass Politiker angekündigt hätten, dafür zu sorgen, dass diese Entlastung an die Autofahrer weitergegeben werde, sagte Fuest. Unternehmen bestimmten immer noch selbst, welche Preise sie für ihre Produkte verlangen und was sie am Markt durchsetzen können: „Das ist legitim.“Wenn der Staat in Preise eingreife, sei das immer problematisch.
Deutschland steht mit den steigenden Spritpreisen nicht alleine da. Auch europaweit haben sie in den meisten Ländern zugelegt, wie am Donnerstag veröffentlichte wöchentliche Zahlen der EU-Kommission zeigen. Rechnet man die Höhe der Steuersenkung in Deutschland heraus, gehört der hiesige Anstieg vom 30. Mai auf den 6. Juni allerdings sowohl bei Diesel als auch bei E10 zu den europaweit höchsten. Die Mineralölwirtschaft hat im Zusammenhang mit den steigenden Preisen zuletzt auf steigende Kosten verwiesen.