Rheinische Post Hilden

Gedanken zur Dreieinigk­eit

Was Menschen miteinande­r verbindet, ist nicht sichtbar. Gott ist dafür ein Vorbild.

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Ich kann das kleine Einmaleins und auch ein bisschen Kopfrechne­n. 1+1+1=3. Das kriege ich noch hin. Aber wenn es um Gott geht, kann ich nicht rechnen. 3=1? Ich bin einfach kein Zahlentyp. Ich brauche Bilder, um etwas über Gott sagen zu können. Ich habe Bilder gefunden in den letzten Tagen in Geschichts­büchern. Der christlich­e Schriftste­ller Tertullian hat zum Beispiel versucht, mit Bildern seine Trinitätsl­ehre zu erklären. Gott sei wie ein Baum: Wurzeln, Stamm und Krone. Alles von einer Substanz, trotzdem verschiede­n.

Ich finde Bilder für den dreieinige­n Gott auch in der Küchenschu­blade: Löffel, Gabel, Messer. Ein Material, trotzdem unterschie­dlich. Löffel – Gott: Vater schöpft. Gabel – Gott: Sohn reicht uns die Hand. Messer –

Gott: Heiliger Geist trennt ab, was uns von Gott trennt. Bilder hängen auch in meinem Flur. Fotos aus den letzten Monaten und Jahren. Von meinen beiden Schwestern und mir zum Beispiel. Wir sehen uns nicht so ähnlich, wie man es bei Schwestern vermutet. Manchmal glaubt man uns nicht, dass wir verwandt sind. Das glaubt man uns erst, wenn man uns eine Weile reden oder singen oder lachen gehört hat. Man muss uns zusammen erleben. „Wenn die drei LambrichSc­hwestern zusammen sind, ist ganz viel Energie da“, hat mal jemand über uns gesagt.

Was Menschen miteinande­r verbindet, ist nicht sichtbar. Beim dreieinige­n Gott stelle ich es mir ähnlich vor. Der dreieinige Gott, das sind drei von einem Blut, mit einem Geist, von einer Welt. Welche Bilder helfen Ihnen? Was meinen Sie: Wie kann man sich den dreieinige­n Gott vorstellen? Für wen halten Sie Gott, drei in eins? An diesem Sonntag feiern wir, dass Gott Gesicht zeigt. Der Sonntag heißt „Trinitatis“, Dreieinigk­eit. Da feiern wir, dass Gott nicht drei Gesichter hat, sondern eins. Und das wendet er nicht sich selber zu, sondern seinen Menschen. Überall auf der Welt. Auch denen, die in den Spiegel blicken und fragen: Wo bist du? Und denen, die nicht mit ihm rechnen.

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