Rheinische Post Hilden

Hilfswerke warnen vor Zunahme von Kinderarbe­it

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KÖLN (kna) Zum Welttag gegen Kinderarbe­it am Sonntag haben Hilfswerke und Gewerkscha­ften vor einem weiteren Anstieg der weltweiten Kinderarbe­it als Folge der Corona-Pandemie gewarnt. Bis zum Jahresende könnten weitere neun Millionen Kinder betroffen sein, erklärte das Kinderhilf­swerk Unicef am Freitag in Köln. Derzeit würden weltweit bereits 160 Millionen Kinder in Arbeit gezwungen, statt zur Schule zu gehen.

Bereits vor der Pandemie seien die Fortschrit­te im Kampf gegen Kinderarbe­it ins Stocken geraten. „Das Ziel der Weltgemein­schaft, Kinderarbe­it bis 2025 zu beseitigen, rückt in weite Ferne, wenn wir jetzt nicht massiv gegensteue­rn“, mahnte der Geschäftsf­ührer von Unicef Deutschlan­d, Christian Schneider. Während die Zahl der arbeitende­n Mädchen und Jungen zwischen 2000 und 2016 gesunken war – um 94 Millionen Kinder –, gab es bis 2020 wieder einen Anstieg um 8,4 Millionen betroffene Kinder, so Schätzunge­n von Unicef. Das Kindermiss­ionswerk „Die Sternsinge­r“warnte vor einem Anstieg der Ausbeutung von Kindern insbesonde­re in Afrika. Die Gewerkscha­ft Erziehung und Wissenscha­ft pochte zum Kinderschu­tz auf ein wirksames europäisch­es Lieferkett­engesetz.

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