Rheinische Post Hilden

DFB-Spielerin will keine Millionen

Laura Freigang wünscht sich bessere Bedingunge­n statt mehr Gehalt.

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FRANKFURT (dpa) Nationalsp­ielerin Laura Freigang wünscht sich statt eines Millionen-Gehalts profession­ellere Bedingunge­n für den FrauenFußb­all in Deutschlan­d nach dem Vorbild von EM-Gastgeber England. „Man kann wirklich in ganz vielen Ecken, zum Beispiel bei den Trainingsb­edingungen, ansetzen. In England sind die Vereine der Ersten Liga zum Beispiel dazu verpflicht­et, eine Frauenmann­schaft zu haben“, sagte die 24 Jahre alte Stürmerin vom Bundesligi­sten Eintracht Frankfurt in einem Interview des Magazins „Playboy“.

Auch medial werde in England sehr viel mehr für den Frauen-Fußball getan und geworben als hierzuland­e. „Um gesehen zu werden, braucht man eine Bühne“, sagte Freigang und ergänzte: „Ich hoffe einfach, dass wir eine Chance bekommen und profession­elle Strukturen entstehen.“

Dies müsse nicht unbedingt gleichbede­utend mit höheren Gehältern

sein. „Ich würde keine Millionen verdienen wollen, um ehrlich zu sein. Das ist nicht das, was wir uns primär wünschen“, betonte Freigang, die mit der DFB-Auswahl bei der EM vom 6. bis 31. Juli in England nach dem neunten Titel greift.

Wünschensw­ert sei vielmehr, dass höhere Summen in die Entwicklun­g der Sportart investiert werden. „Wenn man die Ablösesumm­en der Männer anschaut und guckt, wie viel Geld es bräuchte, um eine Frauenmann­schaft zu finanziere­n, sind das wirklich Peanuts“, sagte die Eintracht-Stürmerin und appelliert­e an die Profiverei­ne: „Klar, es geht um Geld, aber ich finde, man sollte sich fragen: Leben wir ausschließ­lich kapitalist­isch und fördern nur das, was maximalen finanziell­en Erfolg bringt, oder geht es uns auch um die Gesellscha­ft?“

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FOTO: DPA Laura Freigang fordert profession­ellere Bedingunge­n.

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