Rheinische Post Hilden

Den Landtag per Smartphone entdecken

Am Sonntag startet mit der Demokratie-Tour ein neues Angebot im Parlaments­gebäude. Besucher erfahren an neun Stationen Wissenswer­tes zur politische­n Arbeit und können Räume besichtige­n. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.

- VON MARIE BOCKHOLT

DÜSSELDORF Im nordrhein-westfälisc­hen Landtag war schon Queen Elizabeth zu Gast. 2004 wurde vor dem Gebäude am Rhein ein 70 Meter langer roter Teppich für die Königin ausgerollt. Ein weiterer Fakt: 30 Plenarsitz­ung finden im Schnitt pro Jahr im Landtag statt. Diese und sehr viele weitere Informatio­nen erhalten Besucher bei einem neuen Rundgang durch das Parlaments­gebäude. Am Sonntag, 12. Juni, startet das Angebot „Demokratie-Tour“.

Darum ist die Tour besonders: „Bei der Demokratie-Tour kann man sich ganz frei im Landtag bewegen“, erklärt Peter Reuter, Presserefe­rent im Landtag. „Weil es keinen Gruppenfüh­rer gibt, drängt einen auch niemand dazu, weiterzuge­hen.“Jeder absolviert die Tour selbststän­dig und in seinem eigenen Tempo. Da eine vorherige Anmeldung nicht nötig ist, können Besucher auch spontan vorbeischa­uen. „Wir möchten allen die Gelegenhei­t geben, die Räume zu erkunden und die Atmosphäre im Haus kennenzule­rnen“, sagt Reuter. Die Demokratie­Tour ist kostenlos.

So läuft die Tour ab: Der Rundgang umfasst neun Stationen. Los geht es in der Bürgerhall­e, die direkt hinter dem Eingang liegt und der erste Raum ist, den Besucher im Landtag betreten. An jeder Station steht eine Informatio­nstafel bereit, auf der ein QR-Code zu finden ist. Besucher können den Code scannen oder alternativ die NFC-Technik verwenden (die Funktion kann in den Einstellun­gen des Smartphone­s aktiviert werden). Die Tour-Teilnehmer erhalten anschließe­nd Informatio­nen zu den jeweiligen Räumen, Standorten und zur Arbeit des Parlaments auf dem HandyBilds­chirm. Auch ein Audioguide, in dem die Informatio­nen vorgelesen werden, ist abrufbar. „So muss niemand während der gesamten Tour auf den Bildschirm blicken“, sagt Reuter. Am Ende einer jeden Sehenswürd­igkeit gilt es eine Frage zu beantworte­n.

Das sind die neun Stationen: Nachdem sie die Bürgerhall­e verlassen haben, dürfen die Besucher einen Blick in den Plenarsaal werfen. Weiter führt der Weg in zwei Fraktionss­äle. Auch die Wandelhall­e ist eine Station. In dieser ist unter anderem das Werk „Interferen­zen“des Künstlers Günther Uecker zu sehen. Die Galerie der ehemaligen Präsidente­n, die Besucher- und Pressetrib­üne sowie der Raum der Landespres­sekonferen­z gehören auch zu den Stationen der Demokratie-Tour. Die Tour endet im Landtagsfo­rum, in dem es eine 240-Grad-Leinwand gibt. Auf dieser können Besucher weitere Informatio­nen abrufen, zum Beispiel zur Landtagswa­hl.

Das müssen Besucher mitbringen: Beim Besuch im Landtag muss am Eingang der Personalau­sweis vorgezeigt werden. Für die Tour wird außerdem ein eigenes Smartphone benötigt. Ein Wlan-Zugang für Besucher ist eingericht­et, die mobilen Daten müssen also nicht unbedingt eingeschal­tet werden. „Es empfiehlt sich außerdem, Kopfhörer mitzubring­en, um den Audioguide in Ruhe anhören zu können“, sagt Peter Reuter.

Das sind die Termine: Bis zur parlamenta­rischen Sommerpaus­e ist der Landtag sonntags für Besucher geöffnet. Immer dann können Interessie­rte auch von Station zu Station der Demokratie-Tour gehen. Erstmals kann die neue Tour am Sonntag, 12. Juni, in der Zeit von 11 bis 16 Uhr absolviert werden. Die sitzungsfr­eie Zeit beginnt dann am 27. Juni und endet am 9. August.

Das sind weitere Besuchspro­gramme: Nach einer Pause wegen der Corona-Pandemie sind die Besuchspro­gramme im Landtag wieder angelaufen. Die Demokratie-Tour ist eines von sieben Angeboten. Andere Programme sind beispielsw­eise für Schüler oder Gruppen eingericht­et.

Informatio­nen zu den Besuchspro­grammen unter www.landtag.nrw.de

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FOTOS: ANDREAS BRETZ Mit der Hilfe eines QR-Codes gelangen die Besucher zu Informatio­nen zur jeweiligen Station. Ein Audioguide ermöglicht die Erkundung der Räume ohne ständigen Blick auf den Handy-Bildschirm.
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RP-Redakteuri­n Marie Bockholt war bereits mit dem Smartphone im Landtag unterwegs. Sie durfte die Tour zur Probe absolviere­n.

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