Rheinische Post Hilden

Gruiten: S-Bahnen fallen in den Ferien aus

Ein Umbauprogr­amm am Bahnhof Gerresheim hat Auswirkung­en auf die Strecke zwischen Wuppertal-Vohwinkel und Düsseldorf-Hauptbahnh­of.

- VON PETER CLEMENT

HAAN Von Freitag, 24. Juni, 21 Uhr, bis Freitag, 5. August, ebenfalls 21 Uhr, werden die S-Bahnlinien 8 und 68 den Bahnhof Gruiten nicht mehr anfahren. Grund dafür ist ein großes Bauprogram­m, das die Deutsche Bahn in dieser Zeit rund um den Bahnhof Düsseldorf-Gerresheim startet. Dies teilte das Verkehrsun­ternehmen jetzt mit.

Unter anderem sollen dort weitere Oberleitun­gsmasten gegründet und mehrere Kilometer Kabel verlegt werden. Außerdem, so die Bahn, werde an der Entwässeru­ng sowie einer Hebeanlage gebaut, mit deren Hilfe das gesammelte Regenwasse­r gereinigt und in die Düssel geleitet werden kann.

Die DB baut auf dem Streckenab­schnitt zehn neue Weichen und passt die Leit- und Sicherungs­technik an, damit Züge dort künftig flexibler und mit besserer Pünktlichk­eit unterwegs sein können.

Die Arbeiten, die bewusst auf die Sommerferi­en gelegt wurden, haben jedoch diverse Auswirkung­en – und das eben auch auf den Bahnhof Gruiten. Er wird sechs Wochen lang ohne Direktanbi­ndung nach Wuppertal und Düsseldorf sein.

Die Bahn kündigte an, die Auswirkung­en der Sperrung so gering wie möglich halten zu wollen. So sollen alle Haltepunkt­e zwischen Wuppertal-Vohwinkel und Düsseldorf-Hauptbahnh­of mit einem Bus angesteuer­t werden. Er fährt im 15-Minuten-Takt zwischen 5 Uhr und 22 Uhr sowie im 30-Minuten-Takt zwischen 22 Uhr und etwa 1 Uhr. Im Berufsverk­ehr soll es zusätzlich­e Fahrten geben, so dass ein 10-Minuten-Takt angeboten werden kann.

Lothar Ebbers ist NRW-Sprecher des Fahrgastve­rbandes „Pro Bahn“. Er rät: „Nicht immer ist dieser Bus auch die schnellste Verbindung. Wer beispielsw­eise nach Düsseldorf will, ist vermutlich besser beraten, mit dem Zug von Gruiten nach Solingen zu fahren und dort dann in die S1 umzusteige­n.“

Vor fünf Jahren hatte die Bahn die jetzt betroffene Strecke schon einmal zur Ferienzeit gesperrt – damals hatte es Kritik wegen überfüllte­r Ersatzbuss­e und schlechter Taktung gegeben. Ebbers hatte daraufhin die Arbeiten der Bahn an einem verbessert­en Konzept für solche Fälle intensiv begleitet. Jetzt sagt er: „Wir dürfen hoffen, dass diesmal alles reibungslo­ser verläuft.“

Bei den Vorabeiten haben Fachleute der Bahn unterhalb der Gleise unerwartet mehrere Telekommun­ikationsun­d Stromleitu­ngen entdeckt, die in den übermittel­ten Plänen der Betreiber nicht vermerkt gewesen seien, berichtete ein Bahnsprech­er. Derzeit lägen die Leitungen rund 50 Zentimeter unterhalb der Gleise. Laut DB-Regelwerk müssten es mindestens 1,50 Meter sein. Hinzu komme, dass einige der Schutzrohr­e Asbest enthielten. Dies erschwere die Demontage. Schon jetzt zeichne sich daher ab, dass die DB nach den Sommerferi­en weitere Streckensp­errungen benötige.

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FOTO: KÖHLEN 2017 gab es schon einmal Schienener­satzverkeh­r am Bahnhof Gruiten, weil die Strecke zwischen Wuppertal-Vohwinkel und Düsseldorf gesperrt war.

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