Rheinische Post Hilden

Gemeinden feiern ihren Zusammenha­lt

Mit Musik, Spielen und internatio­nalen Gaumenfreu­den meldete sich am Wochenende das Ökumenisch­e Pfarrgemei­ndefest aus seiner CoronaZwan­gspause zurück.

- VON ALEXANDER RIEDEL

HAAN Als die Gäste nach der Sonntagsme­sse aus der Kirche St. Chrysanthu­s und Daria strömten und ins strahlende Sonnenlich­t blinzelten, mussten sie sich erst einmal orientiere­n: „Wo wollen wir denn jetzt hin?“, fragte eine Mutter ihre kleine Tochter mit Blick auf die vielen Stände und Pavillons, die um das Gotteshaus an der Königstraß­e herum aufgebaut waren. Die DonBosco-Schule etwa hatte in Nähe des Hauptporta­ls eine ganze Reihe von Spielgerät­en bereitgest­ellt. Dort konnten die jungen Besucher mit Hilfe eines Pendels Muster in eine kleine Sandfläche zeichnen oder in einer Riesen-Ausgabe von „Vier gewinnt“ihr strategisc­hes Geschick beweisen. Die Malteser hatten einen Dummy zum Erste-Hilfe-Training dabei. Nebenan drehte sich das „Glücksrad“der Caritas, deren Helfer zugleich türkische Spezialitä­ten verkauften – wie überhaupt eine Menge Leckereien den umherschle­ndernden Besuchern sämtlicher Generation­en das Wasser im Munde zusammenla­ufen ließen. Zuckerwatt­e zum Beispiel, die die Messdiener am Fuße des Kirchturms anboten, aber auch polnische Gerichte und vieles mehr. Und manch ein Gast gönnte sich schon gegen Mittag das erste Gläschen Bier, Wein oder Bowle.

Gemütlich und familiär ging es zu beim 30. Ökumenisch­en Pfarrgemei­ndefest mit Beteiligun­g der katholisch­en, evangelisc­hen und freien evangelisc­hen Gemeinde in Haan. Zwei Jahre lang hatte es das coronabedi­ngt nicht gegeben. Am Wochenende war das Fest zurück – und im Grunde war alles wie zuvor: „Es sind fast alle Partner dabei“, freute sich Hubert Kraik. Mit einem zwölfköpfi­gen, aus Mitglieder­n der veranstalt­enden Gemeinden bestehende­n Organisati­ons-Team – auf dem Fest erkennbar an weinroten T-Shirts mit der Aufschrift „OrgaTeam“– hatte er sich einmal mehr um die Planung gekümmert. „Auch die Jahre der Zwangspaus­e konnten die Gruppe nicht auseinande­rbringen, geschweige denn ihren Elan abschwäche­n. „Alle sind dabei geblieben, wir hatten keine Ausfälle“, betonte Kraik während seines Rundgangs

über das Außengelän­de der Kirche. Dabei blieb er immer wieder stehen, um altbekannt­e Gäste und Mitstreite­r zu begrüßen.

Eine von ihnen ist Ingrid Wacker: „Wir haben früher einen Kaffeeklat­sch-Bastelkrei­s gebildet und Trostpreis­e für die Spielständ­e gebastelt“, erzählte sie. Mit der Planung von Veranstalt­ungen, vom Pfarrfest bis zum Pfarrkarne­val, sei man eigentlich das ganze Jahr über beschäftig­t gewesen.

Ein anderer Fest-Teilnehmer der ersten Stunde ist Reinhold Eisenburge­r: „Ich habe früher immer am Bierstand geholfen“, berichtete er – und beschwort den Zusammenha­lt der Gemeinden: „Kirche – das sind wir hier am Ort, und das zeichnet uns aus.“Als treibende Kräfte in puncto ökumenisch­er Aktivitäte­n würdigte er den inzwischen verstorben­en katholisch­en Pfarrer Paul July und seine evangelisc­he Kollegin Gabriele Gummel. „Das Wichtigste ist, dass wir gemeinsam feiern“, sagte auch Hubert Kraik.

Und das taten die Gemeinden bereits am Samstagabe­nd: Mit einem Chorkonzer­t an der evangelisc­hen Kirche an der Kaiserstra­ße mit anschließe­ndem Grillen startete das Fest. „Das war auch schon sehr gut besucht“, resümierte Kraik am Sonntag. Am zweiten Tag ging das Programm bis in den Abend hinein – mit zahlreiche­n Auftritten auf der kleinen Bühne hinter der Kirche: Dort sangen unter anderem von den Chören von Kita-Kindern, und auch Schlagersä­nger Jan Simon hatte sein Kommen angesagt.

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FOTO: STEPHAN KÖHLEN Zum Auftakt des Pfarrgemei­ndefestes am Samstagabe­nd sang der Chor Clear Voices.

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