Russland erobert Gelände in der Ostukraine
KIEW (dpa) Die ukrainischen Streitkräfte stehen im Kampf gegen die russische Offensive im Osten des Landes enorm unter Druck – trotz großer Gegenwehr kommt der Vormarsch der Invasoren voran. Besonders schwierig ist die Situation um Sjewjerodonezk im Luhansker Gebiet. Die ukrainische Armee hat den Verlust des Zentrums der schwer umkämpften Großstadt eingeräumt. Russische Truppen hätten die Stadt mit Artillerie beschossen und die ukrainischen Soldaten vertrieben, teilte der ukrainische Generalstab am Montagmorgen mit.
Bei der Abwehr russischer Angriffe hat die ukrainische Armee derweil eigenen Angaben zufolge inzwischen eine Front von etwa 2450 Kilometer Länge zu verteidigen. Davon werden laut Oberbefehlshaber Waleryj Saluschnyj an 1105 Kilometern Kampfhandlungen geführt. Ungeachtet der Gebietsverluste definiert die Ukraine weiterhin eine Niederlage Russlands als ihr Ziel. „Wir werden so lange kämpfen, bis Russland verliert“, sagte der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak in einem Interview bei der oppositionellen belarussischen Onlinezeitung Zerkalo. Das von Präsident Selenskyj formulierte Minimalziel sei weiter ein Rückzug der russischen Truppen auf die Linien vom 23. Februar.