Kalenderblatt
Die Geschichte der Stadt
München begann mit einem
Streit: Im 12. Jahrhundert ließ
Herzog Heinrich XII. dort, wo an der Isar eine kleine Siedlung lag, eine Brücke errichten. Eine ältere Brücke, die unter der Kontrolle des Bischofs von Freising stand, ließ er zerstören. Auch den Versuch, diese ältere Querung über die Isar wieder aufzubauen, soll Heinrich durch Sabotage vereitelt haben. Für den wichtigen Salzhandel wurde die neue Brücke zur einzigen Möglichkeit, den Fluss zu überqueren – und Heinrich wollte der Einzige sein, der von den Zolleinnahmen profitierte. Kaiser Friedrich Barbarossa wurde gebeten, den Streit zu schlichten. In Augsburg verkündete er seine Entscheidung, den „Augsburger Vergleich“. In der auf den 14. Juni 1158 datierten Einigung (Foto) wird die spätere bayerische Landeshauptstadt zum ersten Mal erwähnt: Die Siedlung mit dem damaligen Namen „Munichen“erhielt das Markt- und Stadtrecht. Weiter gab der Vergleich Heinrich das Recht, seine Brücke weiter zu betreiben. Als Ausgleich musste er jedoch dem Bischof von Freising einen großen Teil der Einnahmen abtreten. Der Name „Munichen“bedeutete „bei den Mönchen“und bezog sich auf eine kleine Ansiedlung von Geistlichen in der Nähe. Es handelte sich vermutlich um die Niederlassung eines größeren Klosters, die schon seit Jahrhunderten bestand. Aus der kleinen Siedlung wurde durch die neue Brücke ein wichtiger Handelsort. 100 Jahre später machte Herzog Ludwig II. München zu seiner Residenzstadt, im folgenden Jahrhundert wurde es unter dem Wittelsbacher Ludwig IV., der 1328 zum Kaiser gekrönt wurde, sogar vorübergehend zur kaiserlichen Residenz.