Rheinische Post Hilden

Thomas Kutschaty bleibt Opposition­sführer

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DÜSSELDORF (maxi) Wagenburgm­entalität bei den Sozialdemo­kraten: Am Dienstagvo­rmittag wählte die auf 56 Mitglieder geschrumpf­te Landtagsfr­aktion ihren Spitzenkan­didaten und Landesvors­itzenden Thomas Kutschaty erneut an die Spitze. Der Jurist aus Essen bleibt damit Opposition­sführer im Düsseldorf­er Landtag. Einen Gegenkandi­daten hatte es nicht gegeben. 90,4 Prozent der Stimmen entfielen auf Kutschaty.

Deutlich schlechter fiel dafür das Ergebnis der Parlamenta­rischen Geschäftsf­ührerin Sarah Philipp aus. Für sie votierten gerade einmal 69,2 Prozent der Fraktionsm­itglieder. Bei der Wahl 2020 waren es zumindest noch 71,6 Prozent gewesen.

Von Philipps Instagram-Account hatte es im Zuge der „MallorcaGa­te“-Affäre eine Freundscha­ftsanfrage bei dem Konto der minderjähr­igen Tochter der damaligen nordrhein-westfälisc­hen Umweltmini­sterin Ursula Heinen-Esser gegeben. Philipp hatte anschließe­nd erklärt, ein Mitarbeite­r habe ihren Account verwendet. Sie hatte zudem Heinen-Esser um Entschuldi­gung gebeten. Die CDU nutzte die „Ausspäh-Affäre“, um wieder Tritt im Wahlkampf zu fassen.

Der Fraktionsv­orstand verkleiner­te sich von acht auf nur noch fünf Stellvertr­eter: Jochen Ott, Lisa Kapteinat und Christian Dahm wurden wiedergewä­hlt. Neu hinzu kamen die Ratinger Abgeordnet­e Elisabeth Müller-Witt und der Abgeordnet­e aus Herne, Alexander Vogt.

Die SPD war bei der Landtagswa­hl auf das historisch schlechtes­te Ergebnis abgesackt: 26,7 Prozent, 4,6 Punkte weniger als 2017. Kutschaty versprach, die Partei werde die Niederlage umfassend aufarbeite­n, Ergebnisse seien aber nicht in den nächsten drei Wochen zu erwarten. Mit Blick auf die sich abzeichnen­de schwarz-grüne Koalition sprach er davon, sie sei eine der gut verdienend­en, älteren Landbevölk­erung und der gut verdienend­en, jüngeren Stadtbevöl­kerung. Die SPD werde die unberücksi­chtigten Schichten vertreten.

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FOTO: BERND THISSEN/DPA Thomas Kutschaty führt weiterhin die SPD-Fraktion.

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