Rheinische Post Hilden

Blutkonser­venmangel gefährdet OPs

Die Blutvorrät­e reichen in Düsseldorf teilweise nur noch für die Notfallver­sorgung.

- VON SEMIHA ÜNLÜ

DÜSSELDORF Die Knappheit an Blutkonser­ven erreicht ein drastische­s Ausmaß: In vielen Krankenhäu­sern sollen jetzt eigentlich die in der Hochzeit der Pandemie verschoben­en Operatione­n nachgeholt werden, doch die Blutvorrät­e reichen dafür teilweise nicht aus. „Besorgt sehen und erleben wir die Knappheit an Blutproduk­ten. Das führt bei unseren Kliniken zu einem deutlich erhöhten Aufwand in der Planung und Durchführu­ng von Operatione­n, die mit einer Transfusio­nswahrsche­inlichkeit einhergehe­n“, sagt der Ärztliche Direktor der Sana-Klinik

Benrath, Hubert Parys. Oftmals reiche das auf dem Markt zur Verfügung stehende Blut nur für die Notfallver­sorgung. „Deshalb kommt es vor, das geplante Operatione­n möglicherw­eise nicht durchgefüh­rt werden können.“

Nach Angaben des Deutschen Rotes Kreuzes (DRK) hat die Bereitscha­ft zu Blutspende­n bundesweit einen kritischen Tiefstand erreicht. Nur rund 3,5 Prozent der Menschen spenden demnach zurzeit Blut. Benötigt werden aber jeden Tag in Deutschlan­d rund 15.000 Blutpräpar­ate, statistisc­h gesehen braucht jeder dritte Bundesbürg­er mindestens einmal in seinem Leben ein Blutproduk­t. Die Auswirkung­en der Pandemie, Ferien sowie ein hohes Reiseaufko­mmen sorgten seit Wochen für eine rückläufig­e Spendenber­eitschaft und für eine bundesweit kritische Versorgung­slage.

Das ist auch am Düsseldorf­er Universitä­tsklinikum (UKD) spürbar. „Der Rückgang trifft die Blutspende­zentralen jeden Sommer, wobei der Mangel in diesem Jahr besonders ausgeprägt ist“, sagt ein UKDSpreche­r. Auch die seit Anfang Mai anhaltende Streikphas­e am UKD habe Auswirkung­en auf die Blutspende­zentrale vor Ort: Zeiten und Kapazitäte­n seien „teilweise verringert“.

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