Ukrainer können eigene Währung tauschen
Für Sozialleistungen ist jetzt das Jobcenter zuständig. 4000 Anträge hat die Stadt inzwischen bearbeitet.
DÜSSELDORF Mehr als 200 UkraineFlüchtlinge haben seit dem 1. Juni Anträge auf Sozialleistungen beim Jobcenter eingereicht. Seit Monatsbeginn gibt es eine neue Zuständigkeit. Zuvor hatten die Geflüchteten finanzielle Unterstützung direkt bei der Stadt beantragt. „Wir haben bislang etwa 4000 Anträge nach dem Asylbewerberleistungsgesetz bearbeitet“, sagt Miriam Koch, Dezernentin für Integration und Kultur.
Mit Blick auf einen Bearbeitungsstau
mit zuletzt mehreren Tausend unbearbeiteten Anträgen hatte Gottfried Panhaus (Volt/SPD-Fraktion) zuletzt im Sozialausschuss des Rates nachgehakt. „Nach wie vor gibt es jede Menge Menschen, die noch kein Geld erhalten haben. Die Bereitschaft der Bürger zu helfen ist groß, aber wenn die Dinge so lange liegen bleiben, fällt das letztlich auf die Stadtverwaltung zurück“, bemerkte der Ratsherr.
Sven Weiss vom Führungsstab Ukraine hatte eingeräumt, dass es noch unbearbeitete Anträge aus der Phase
der kommunalen Zuständigkeit bis Ende Mai gibt. Die Auswertung, wer inzwischen im Bezug sei und wer nicht, laufe noch. Tatsächlich hatte der Stau nicht nur bei Ukrainern, sondern auch bei jenen Gastfamilien für Irritationen gesorgt, die Zufluchtsuchende aufgenommen haben und teilweise auch für deren Unterhalt aufkommen. Koch hatte im Mai gesagt, bis der Stau abgearbeitet sei, werde es noch „mehrere Wochen“dauern. „Wir arbeiten an Wochenenden, setzen Zeitarbeitskräfte, Auszubildende und Mitarbeiter
aus anderen Ämtern ein“, so die Dezernentin.
Um den Geflüchteten einen weiteren Behördengang zu ersparen, hat das Jobcenter inzwischen 31 Mitarbeiter an den Info-Point Ukraine entsandt. Darüber hinaus erhalten Menschen, die noch nicht im Leistungsbezug sind, in Kooperation mit der Sparkasse zum zweiten Mal einen Vorschuss in Höhe von 300 Euro. Zusätzlich sei es inzwischen möglich, an bestimmten Standorten die ukrainische Währung in Euro umzutauschen.