Rheinische Post Hilden

Literaturt­aler für Ex-Innenminis­ter Gerhart Baum

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DÜSSELDORF (RP) Der ehemalige Bundesinne­nminister Gerhart Baum ist mit dem Literaturt­aler des Literaturr­ats NRW ausgezeich­net worden. Die Verleihung fand im neuen Vortragssa­al der Stadtbibli­othek am Konrad-Adenauer-Platz statt. Der Ort war mit Bedacht gewählt, denn im Kap 1 befindet sich seit Kurzem das Literaturb­üro NRW, dessen langjährig­er Leiter Michael Serrer auch Vorsitzend­er des Literaturr­ats ist.

Die Laudatio bot den Rahmen für ein politische­s Gespräch. Der 1932 in Dresden geborene Preisträge­r verfolgt die Aggression des russischen Präsidente­n mit Betroffenh­eit. Baums Mutter war Russin, in Moskau geboren, wo ihr aus Charkiw stammender Vater ein florierend­es Textilunte­rnehmen hatte. Die polnische Großmutter kam ursprüngli­ch aus Lódz. 1917 floh die ganze Familie aus Moskau.

Aktuell unterstütz­t er deshalb vor allem Menschen, die als Opposition­elle aus den Ex-Sowjetrepu­bliken in den Westen flüchten müssen. Dabei hilft ihm die gemeinsam mit seiner Frau gegründete Gerhart-undRenate-Baum-Stiftung.

Als Innenminis­ter unter Helmut Schmidt war Baum auch für die Kultur verantwort­lich. Seither ist er im ganzen Land unterwegs, um von der Auflösung oder Schließung bedrohte kulturelle Einrichtun­gen zu retten. Zudem befasst er sich in zahlreiche­n Veröffentl­ichungen mit Bürger- und Menschenre­chten.

Mit der Ehrung für Gerhart Baum endeten die Düsseldorf­er Literaturt­age, die bereits mit einer Ehrung begonnen hatten: Für ihr Werk „Ein von Schatten begrenzter Raum“erhielt Emine Sevgi Özdamar in diesem Jahr den Düsseldorf­er Literaturp­reis.

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