Hilden und Haan verlieren bis 2050 tausende Bürger
HILDEN/HAAN (-dts) Bis zum Jahr 2050 ist in den nordrhein-westfälischen Großstädten ab 100.000 Einwohnern ein moderates Wachstum der Einwohnerzahl (+0,4 Prozent gegenüber 2021) zu erwarten. Die jetzt von Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt vorgelegte Kurzanalyse mit Ergebnissen der aktuellen Bevölkerungsvorausberechnung zeigt, dass hingegen sowohl für Mittelstädte mit 20 000 bis unter 100.000 Einwohnern (−3,1 Prozent) als auch für Kleinstädte mit weniger als 20.000 Einwohnern (−4,9 Prozent) rückläufige Einwohnerzahlen absehbar sind.
In Haan waren am 1. Januar 2022 genau 30.194 Bürger (69 weniger als ein Jahr zuvor) gemeldet; 14.412 männlich und 15.782 weiblich. Für den Jahresbeginn 2050 erwarten die Statistiker noch 28.255 Bürger (13.209 männlich und 15.046 weiblich). Nach dieser Berechnung verliert Haan in 29 Jahren knapp 6,7 Prozent seiner Bevölkerung. Die Schwelle von 30.000 Einwohner könnte den Prognosen zufolge schon im Verlauf des Jahres 2024 unterschritten werden, die Marke von 29.000 zu Beginn des Jahres 2037.
Für Hilden, wo Anfang 2021 noch 55.274 Bürger (26.651 männlich, 28.623 weiblich) gemeldet waren, prognostizieren die Statistiker eine Einwohnerzahl von 52.125 zum Jahresbeginn 2050 (25.053 männlich und 27.072 weiblich). Das entspricht einem Verlust von 5,7 Prozent.
Die zukünftige Bevölkerungsentwicklung in den Klein- und Mittelstädten werde durch einen negativen natürlichen Saldo bestimmt, das heißt, die Zahl der Geburten ist langfristig geringer als die der Sterbefälle, teilt IT.NRW mit. Die Entwicklung der Geburten und Sterbefälle bewirke im Zeitraum von 2021 bis 2050 einen Rückgang der Einwohnerzahl um 14,9 Prozent in Kleinstädten und um 12,5 Prozent in Mittelstädten (bezogen auf die jeweilige Bevölkerung zum Stand 1. Januar 2021). Zwar werden Klein- und Mittelstädte bis zum Jahr 2050 durch einen Überschuss von Zuzügen neue Einwohnerinnen und Einwohner dazugewinnen (+10,0 Prozent bzw. +9,4 Prozent), die Wanderungsgewinne fallen voraussichtlich aber nicht hoch genug aus, um den negativen natürlichen Saldo auszugleichen. Die Folge ist eine sinkende Bevölkerungszahl.