Bürgerservice im Rathaus
Eine von der Nachbarschaftshilfe betreute alte Dame von fast 95 Jahren hatte mich im Oktober 2021 gebeten, für sie eine größere Hausmülltonne bei der Stadt Hilden zu beantragen. Mit Schreiben vom 5. Oktober an das Steueramt der Stadt Hilden bat ich für diese Dame ihre 40-Liter-Tonne durch eine 80-LiterTonne auszutauschen. Dies funktionierte binnen kurzer Zeit zur Zufriedenheit der betroffenen Dame.
Die dazugehörende Steuermarke war lt. Aussage der Dame nicht mitgeliefert worden, auch eine spätere Zusendung der Steuermarke per Brief „Fehlanzeige“. In den folgenden Monaten wurde dann bei jeder Leerung ein Zettel aufgeklebt mit dem Hinweis, die Steuermarke fehlt. Am 2. Juni war ich wieder bei ihr und die Dame klagte mir ihr Leid wegen der immer noch fehlenden Steuermarke. Sie bat mich inständig, für sie die Steuermarke beim Steueramt anzufordern, da sie befürchtet, dass ihre Restmülltonne nicht mehr geleert wird. Mehrere Versuche am Freitag, 3.
Juni, das Steueramt telefonisch zu erreichen, um in der Sache den Sachstand zu erfragen, war vergebliche Liebesmüh. Der Gedanke, vielleicht habe ich nicht die richtigen Telefonnummern der Mitarbeiter im Steueramt, veranlasste mich, wahllos eine andere mir fremde Telefonnummer im Rathaus anzurufen. Auf meine Frage, welche Telefonnummern das Steueramt hat, ich kann dort niemanden erreichen, sagte mir die Dame, da werden sie auch niemand erreichen, die Mitarbeiter dürfen keine Telefonate annehmen, Frau Franke, Beigeordnete und Kämmerin der Stadt Hilden, lässt keine Anrufe zu! Bei dieser Aussage ist mir fast der Hörer aus der Hand gefallen. Bisher war ich der Meinung, alle Mitarbeiter, besonders in gehobener Stellung und Verantwortung, wären für die Bürger da – oder muss ich mich zu einem Umdenken zwingen? Der Ruf, Hilden sei eine bürgerfreundliche Stadt, geht so den Bach runter. munkeln, so ist es in diesem Jahr Gewissheit geworden: Die Stadt Hilden, der diese Veranstaltung seit Jahren ein großartiges Renommee verschafft, hat sich zu zwei Dritteln aus der Finanzierung verabschiedet. Ich bin versucht zu glauben, dass der blamable Auftritt des Bürgermeisters bei der Eröffnung der Jubiläumsveranstaltung dafür schon ein sichtbares Zeichen war. Da fehlte völlig die Empathie für das Ganze. Quod erat demonstrandum.