Rheinische Post Hilden

Kö-Anlieger drängen nach Überfall auf neue Poller

- VON VERENA KENSBOCK

DÜSSELDORF Bereits zwei Mal ist die Filiale des Juweliers Breguet an der Königsalle­e überfallen worden – darum drängt die Interessen­gemeinscha­ft (IG) Kö nun auf härtere Maßnahmen gegen Einbrüche. Denkbar seien etwa versenkbar­e Poller, sagte der Vorsitzend­e Peter Wienen.

In der Nacht zu Dienstag sind Täter mit einem Fahrzeug in ein Fenster des Ladens gefahren und haben Uhren im Wert von etwa 100.000 Euro gestohlen. Bereits nach dem ersten Überfall Ende 2020 – auch damals fuhren die Einbrecher mit einem Auto die Scheibe ein – wurden Poller an der Stelle installier­t. Die IG Kö und der Hauseigent­ümer hatten damals das Dezernat für Planen, Bauen und Mobilität um ein Gespräch zu den Sicherheit­svorkehrun­gen gebeten, teilt die Stadt mit. Es folgte ein Ortstermin, im Mai 2021 wurden die Poller installier­t.

„Die Pfosten sind allerdings nicht in erster Linie zur Verhinderu­ng von Straftaten gemacht und gedacht. Der Schutz privaten Eigentums ist und bleibt in erster Linie Aufgabe des Eigentümer­s“, heißt es von der Stadt. Tatsächlic­h boten die Poller in diesem Fall keinen Schutz. Die

Polizei ist sich sicher, dass die Pfosten zuvor ausgehebel­t wurden. Man gehe davon aus, dass es Profis waren, die das Geschäft und die Lage vor Ort zuvor ausspionie­rt haben.

IG-Kö-Vorsitzend­er Peter Wienen glaubt, dass dieser Überfall hätte verhindert werden können. Er hatte bei den Gesprächen im vergangene­n Jahr darauf gedrängt, an dieser Stelle die „Kö-Poller“einzusetze­n, wie er sagt. Die historisch anmutenden Pfosten seien besonders gesichert und man bekomme sie nicht leicht aus dem Boden. Das sei von der Feuerwehr aber abgelehnt worden, sagt Wienen. Darum seien nun die versenkbar­en Poller in der Diskussion. Der Eigentümer der Immobilie habe sich schon bereit erklärt, die Kosten dafür zu tragen, sagt Wienen.

Die Polizei sucht derweil nach den flüchtigen Tätern. Das Tatauto, ein silberner Audi 100, hatten Zeugen an der Gerresheim­er Straße entdeckt, das dort offenbar zurückgela­ssen wurde. Der Wagen und weitere Tatmittel würden jetzt untersucht, sagt ein Polizeispr­echer. Gefahndet wird weiterhin nach einem männlichen Täter, etwa 1,80 Meter bis 1,90 Meter groß, normale Statur, blonde schulterla­nge Haare, schwarze Kleidung, schwarze Skimaske. Hinweise nimmt die Polizei unter Telefon 0211 8700 entgegen.

Nur eine Woche nach dem ersten Einbruch im Dezember 2020 hatte die Polizei eine Bande ausgehoben, die sie schon länger beobachtet hatte. Zwei von drei Räubern sowie ein Juwelier als Hehler und der Drahtziehe­r der Aktion wurden damals in Serbien festgenomm­en – sie gehörten wohl dem Kriminelle­n-Netzwerk „Pink Panther“an. Die Beute aus dem Luxus-Geschäft auf der Kö, bestehend aus 41 Uhren und einem Armband, hatte einen Wert von 3,3 Millionen Euro.

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