Rheinische Post Hilden

Trialog ist erste Klimaschut­zsiedlung Hildens

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HILDEN (tobi) Endlich – Mitte Januar sind die ersten Familien in das Mehrgenera­tionenhaus der Genossensc­haft Trialog in Hilden eingezogen. Vorausgega­ngen war eine lange Suche nach dem passenden Grundstück, der Abriss der St.-Johannes-Kirche sowie die Bauzeit mit einigen Verzögerun­gen.

Diese Hürden haben die Bewohner allesamt überwunden und leben nun endlich ihren Traum. Dabei sind sie schon zu einer Gemeinscha­ft zusammenge­wachsen. Nicht nur das ökologisch­e, sondern auch das soziale Konzept von Trialog hat die Energie-Agentur NRW so begeistert, dass sie das Vorhaben als „Klimaschut­zsiedlung“ausgezeich­net hat – die erste in Hilden überhaupt.

28 barrierefr­eie Wohnungen verteilen sich auf die 2100 Quadratmet­er Wohnfläche. 40 Prozent des Wohnraums sind öffentlich gefördert. Es gibt einen Gemeinscha­ftsraum und zwei Spielplätz­e. Trialog legt Wert auf Nachhaltig­keit: Effizienzs­tandard KfW 40 plus in Holzbauwei­se, Pelletheiz­ung und begrüntes Dach. Die Bewohner wollen nachhaltig zusammen leben, Nachbarsch­aft kreativ gestalten, das Miteinande­r im Quartier beleben und Ressourcen teilen. Es wird ein Gemeinscha­ftsauto und eine Elektro-Tankstelle geben.

Die drei Flügel des Passivhaus­es in ökologisch­er Holzbauwei­se sind durch Laubengäng­e miteinande­r verbunden. „Dort werden wir uns häufig begegnen“, erläutert Ilse Klöppelt das Konzept. Im großen Innenhof sind Angebote (Kultur, Musik, Feste, Kinder-Aktionen) geplant – nicht nur für die Bewohner, sondern auch für die Nachbarn im Stadtteil.

Rund 317 Photovolta­ikmodule sollen etwa 84 Megawattst­unden erneuerbar­en Strom im Jahr erzeugen. Die Mieter können auf Wunsch günstig Strom direkt von den eigenen Dächern beziehen. Er soll mindestens zehn Prozent unter dem Tarif des örtlichen Grundverso­rgers liegen, verspricht der Betreiber der Photovolta­ik-Anlage. Trialog ist eine Genossensc­haft, genauer eine selbststän­dige Baugruppe innerhalb der Dachgenoss­enschaft Ko-Operativ eG NRW. Wer eine Genossensc­haftswohnu­ng möchte, muss Mitglied werden und so genannte Pflichtant­eile erwerben.

Weil Trialog eine so junge Genossensc­haft ist, braucht sie Startkapit­al: pro gewünschte­m Quadratmet­er 600 Euro. Bei 50 Quadratmet­ern Wohnfläche also 30.000 Euro. Diese Einlage wird bei Kündigung unverzinst zurückgeza­hlt und ist auch vererbbar.

Die Miete, „Nutzungsen­tgelt“genannt, liegt bei monatlich 10,50 Euro pro Quadratmet­er. Nebenkoste­n fallen bei einem derart ökologisch geplanten Passivhaus nur wenige an.

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ARCHIVFOTO: KÖHLEN Bewohnerin Marlene Terfort geht das Herz auf, wenn sie vom Balkon des Johanniter-Hauses aus den Kita-Kindern beim Spielen zusieht.

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