Thioune lobt Rückkehrer Ampomah
Der Cheftrainer ist angetan vom Können, das der ghanaische Angreifer bei den ersten Trainingseinheiten zeigt.
DÜSSELDORF Die ersten fünf Tage der Vorbereitung auf die neue Zweitligasaison sind bereits um. Für Fortunas Trainer Daniel Thioune ein Anlass, eine erste kleine Bestandsaufnahme vorzunehmen, bevor am Samstag um 16 Uhr das erste Testspiel beim VfB 03 Hilden ansteht und es am Montag ins einwöchige Trainingslager im österreichischen Bad Leonfelden geht.
„Wenn man die Vorab-Tests mit hinzunimmt, dann haben wir jetzt immerhin schon sieben Einheiten absolviert“, erklärt Thioune. „Es geht ja darum, etwas für die Saison vorzubereiten – und da haben wir uns bis jetzt auf die Dinge im Spiel gegen den
Ball konzentriert. Das ist nicht unbedingt das, was den Spielern am meisten Spaß macht, weil es ums Verteidigen geht. Aber sie sind voll dabei, damit bin ich zufrieden.“
Ohnehin ist diese frühe Phase der Vorbereitung in aller Regel kein Zuckerschlecken. „Ich glaube, es ist wichtig, einen gemeinsamen Weg zu haben, und da ist Fitness die Basis“, sagt der Coach. „Ich habe bis jetzt aber noch keinen gesehen, der über muskuläre Probleme geklagt hätte. Also haben die Jungs im Urlaub einiges getan, um resistent zu sein.“
Was den 47-Jährigen bei der täglichen Arbeit auszeichnet, ist seine Transparenz. Thioune lässt die Spieler nicht im Regen stehen, spricht viel mit ihnen – so am Montag zum
Beispiel längere Zeit mit Khaled Narey. Ein Versuch, diesen zu einem weiteren Jahr bei Fortuna zu überreden, sei dies allerdings nicht gewesen. „Wir alle sind immer viel zusammen, um zu erklären, was wir machen und warum wir es machen. Im Nachgang gilt es dann noch zu klären: Macht dies und jenes jetzt Sinn oder nicht?“
Dabei spiele keine Rolle, dass der Verein bislang noch keine externen Zugänge verpflichtet habe und obendrein Spieler wie Ao Tanaka, Takashi Uchino, Christoph Klarer und Dawid Kownacki im Sonderurlaub weilten. „Wir nehmen keine Rücksicht auf die, die nicht da sind“, betont Thioune. „Mit denen arbeiten wir nach, die Zeit nehmen wir uns einfach. Das müssen wir aufnehmen. Jetzt arbeiten wir erstmal mit denen, die jetzt da sind.“
Und dann wäre da ja noch Nana Ampomah. Von den allermeisten bereits als Abgang verbucht, tauchte der Ghanaer am Montag nach abgelaufener zweijähriger Ausleihe nach Antwerpen wieder im Training auf und ließ dabei wissen, dass er am liebsten wieder für Fortuna spielen wolle. Was sagt Thioune dazu? „Nana war lange weg, und in der Zeit ist auch viel passiert. Ich glaube, meinen Vorgänger hat er gar nicht kennengelernt“, stellt er korrekterweise fest. „Und als ich Trainer beim HSV war und gegen Fortuna spielte, kam Nana kurz rein und ging wieder raus, hatte sich in der kurzen Zeit zwei Karten abgeholt – das waren die Eindrücke, die ich vorher von ihm hatte.“
Logisch, dass Thioune es dabei nicht bewenden ließ. „Ich habe mir dann von unserer Scoutingabteilung ein Video von Nana zusammenschneiden lassen“, berichtet der Trainer. „Er ist willkommen, er ist ein Spieler, der unter Vertrag steht, er darf zeigen, was er kann. Ich glaube, dass er ein paar Fitnessdefizite haben könnte, aber das hängt auch damit zusammen, dass er keine Spielzeit hatte in den letzten Monaten. Aber man sieht, warum Fortuna eine Phantasie hatte, ihn zu verpflichten. Da sind ein paar Aktionen dabei, die sehen schon ganz interessant aus.“
Die nächsten Tage und vielleicht Wochen werden zeigen, ob der Stürmer dem Coach noch ein paar mehr von solchen Aktionen liefern kann.